Heiter, warm. Im Burgtheater „Haus Barcellona“, im Kärntnertor-Theater Einnahme der Grünbaum, 2. Akt von „Italiana in Algeri“, „Psyche“, im Theater an der Wien Lindner in „Käthchen von Heilbronn“. Früh beim Grafen; sprach ihn um Geld an, erhielt schon 6 Monate nichts. Schrieb an Therese, sprach Boito, aß allein in der Hütte von der Ranftl (?) Leberknödeln, Rindfleisch mit Salat, Schweinsschnitzeln. Nach Mittag große Gesellschaft, 84 Personen, darunter Wohlfarth, Reimann, Schmirer, Gley (?) mit Familie, Falk, Pisling, Welles mit 6 Kindern, Lissl, Kren, Peter, Illek etc. Man tanzte, sang, sprang bis 9 h, dann alles in die Stadt.
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Ein heisser Tag. Im Burgtheater „Schule der Alten“, im Kärntnertor-Theater „Gazza ladra“, im Theater an der Wien Einnahme und letzte Rolle der Lindner „Vogelschießen“ !!!, der Vogel aufgesetzt. Um 8 h Frühstück im Garten; die Reimannischen, Gruber, Schmirer, Kwiatkowska; aßen – außer Gruber – zusammen in der Hütte. Abends kamen Goll mit Wieser, Leyritz, Werner, Andres. Um 9 h in die Stadt.
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Sehr heiß. Im Burgtheater „Kabale und Liebe“, Lindner als Luise, im Kärntnertor-Theater „Geheimnis“, „Psyche“, Billetts dem Ignaz Kridl; im Theater an der Wien „Faust“. Früh beim Grafen, sprach Sch(mirer ?), schrieb an Therese. Mit Kridl mittags in der Annagasse beim Karpfen – Göschl – aßen bürgerlich. Nach Mittag zur Schwitzer, blieb 2 Stunden. Toni schrieb schlecht, musste zu Hause bleiben; Pepi nahm ich zum ersten Mal in den Garten, war mit ihr allein, bis um 7 h. Koberwein, später Andres und Swoboda kam. Sassen bis ½ 10 h in der Hütte.
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Heiter, mittags türmten sich Gewitterwolken auf, ein Sturm erhob sich. Der Abend war wieder ruhig. Im Burgtheater „Testament des Onkels“, mit Lindner, “Rosen des Malesherbes“, im Kärntnertor-Theater „Freyschütze“, im Theater an der Wien „Hölzerner Säbel“, „Fee und Harlekin“. Früh beim Grafen, schrieb für Schulz einen Empfehlungsbrief an Weber in Dresden, ich schickte Therese eine Zündholz(?)büchse, 26 fl.. 12 Paar Handschuhe, 24 fl., vom Härtl, wegen welchem ich morgen nicht komme. Begegnete Fanny auf der Wasserkur-Glacis, mittags in Cordas Bierhaus, zur Schwitzer, in den Garten. Erst am Abend kamen einige Besucher, Schwarz, die Hirsch mit Gesellschaft, Birkmayer mit Frau, Reimann, Fieglmüller, Frühauf mit Swoboda. Wir saßen bis nach 9 h in der Hütte, Honegger begleitete mich, zu Hause fand ich einen Brief von Therese und neue Fußäckeln; mir sehr willkommen.
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Heiter, heiß. Im Burgtheater „Emilia Galotti“, im Kärntnertor-Theater „Goldener Löwe“, „Psyche“, im Theater an der Wien „Falsche Schlüssel“. Mit Vergnügen denke ich meines lieben Weibes, deren Besitz mich nun 24 Jahre erfreut; ich schrieb ihr. Wegen Härtl Mautgeschäfte, sprach Birkmayer, aß allein, schrieb dem Schmid, war bei Wohlfahrt, sprach Kike, dann in den Garten, brachte Sch[witzer ?] „Sagen der österreichischen Vorzeit für Schulen“; sie kam mit Wohlfarth, den Reimannischen, Leyritz, Andres begleitete mich um 9 h ins Kärntnertor-Theater, dann ins Bett.
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Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.
Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:
Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.
Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).