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Anzeige von 9756 - 9760 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
9756 1824 4 28 Früh windig, dann angenehm. Früh beim Grafen, sprach Birkmayer, zu Hause, Architekt Koch, Wohlfarth, Kridl, Neumann speisten mit uns. Nach Tisch gleich in den Garten, angenehm, Versammlung der Ludlamiten, Castelli, Schwarz, Neuwerk (?), Kettel, Assmayer, Biedermann, Sichrovsky, M[oritz] L[.?] Saphir, Stubenrauch, Semmler (?) Tendler (?), Elsler 2, Weitzinger, Reichel, Haslauer, Schmirer 3, Gruber, Leyritz, Weigandt (?), Wohlfarth 3, Aspelmayer 3, Freyberger (?), Werner, DeVenne, Reimann 3, Kridl, Kwiatkowsky 3; Abschied der Ludlamskapelle. Assmayer komponierte einen Kanon. Kalbsschlögel, Schinken, Salami, Käse wurde gegeben. Alles war frroh und munter, unterhielten sich bis 9 h, ich mit Therese gleich nach Haus. Band 10 (X.), Seite 127v
9757 1824 4 29 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Schuld“, im Kärntnertor-Theater „Gefangene“, „Fee und Ritter“; im Theater an der Wien „Gaben des eisernen Königs“. Früh zum Grafen, zu Haus, erwartete Jeanette zum Abschied. Gab der Armen statt Schwarz 75 fl. Reisegeld, blieb den Vormittag bei uns. Kaufte für Koch von der Armássy eine Steindose mit Mosaik Amor, schön, für 40 fl.. Mittags allein, holten Toni und Pepi ab in den Garten, die Krieghammer, Reimann mit Familie, Zimmermann, Fieglmüller, Kwiatkowsky. Therese empfing die Uiberreiter, welche ich wegen Rosoglio-Brenner bat. Sie musste aussteigen und war über den Garten ganz entzückt. Therese führte die Kinder zur Schwitzer, blieb bis 9 h. Ich ins Kärntnertor-Theater, fand Millauer, sprach Kike. Band 10 (X.), Seite 128r
9758 1824 4 30 Ein warmer Tag. Im Burgtheater „Empfehlungsbrief“, im Kärntnertor-Theater „Gabriella di Vergi“, im Theater an der Wien „Gaben des eisernen Königs“; Spitzeder spielt zum letzten Mal. Um 6 h fuhr Jeanette mit dem Eilwagen nach Prag. Früh zum Grafen, vor die Döblinger Linie zu Hackel, zum Sina; sprach mit ihm lange wegen seinem Bau für Reimann. Er erzählte mir Vinzenz’ Schmutzereien wegen 300 Schafen, welche er von Àcs zu bekommen hat. Mittags mit Kárner nach Erdberg, aßen im Garten mit Rossi, Brandstätter, Müller, Dünthaler. Therese besuchte Josephine Hoffmann und holte mich ab; fuhren zur Drahtbrücke, trafen General Stein, dann in den Garten; die Reimannischen kamen mit den Zimmermannischen. Band 10 (X.), Seite 128r
9759 1824 5 1 Ein angenehmer Tag. Im Burgtheater „Zerstreute“, „Ein Mann hilft dem anderen“, im Kärntnertor-Theater zum1. Mal „Hausgesinde“, ohne Spaß, „Blaubart“, im Theater an der Wien „Vetter aus Bremen“, zum letzten Mal die Indianer Samme aus Madras. Um ½ 9 h mit Sepherl und Saly in den Garten. Es kamen Reimann 5, Wohlfarth 4, Fux, Dini, Retzer 2, Schmirer mit Franzi, Resi Fajt, Kwiatkowsky. Wir gaben Kaffee, 10 Sch[eiben ?] Rostbraten, 3 Pfund Schnitzeln, Wein und Bier. Alles war lustig und froh, blieben bis nach 12 h. Die Reimann aß mit uns im Zelt. Alle kamen nach Mittag wieder, dazu Fieglmüller, Ritter, DeVenne, Leyritz (?); Gruber holte Schmirer ab, ich ließ den ganzen Tag gießen. Das Erde führen auf den Baugrund dauert fort, allen Leuten gab ich Bier. Therese fuhr um 8 h nach Hause, ich ins Theater an der Wien, leer, langweilte mich und ging mit Weidmann in die Stadt. Wettlaufen im Prater, Rindfleisch 17 ½ x. Band 10 (X.), Seite 128v
9760 1824 5 2 Ein schöner Tag, abends Donner und Blitz, kleiner Regen. Im Burgtheater „Parteienwut“, im Kärntnertor-Theater „Corradino“, im Theater an der Wien „Caspar der Thorringer“. Den Vormittag zu Haus und beim Grafen, arbeitete. Um 12 h mit Therese zur Schwitzer, brachten der Pepi zum Geburtstag ein Kleid aus blauem Musselin, 6 Tücheln, einen Hut grau mit Strohschirm, gelbe Schuhe und Handschuhe der Toni; ersterer auch grüne Schuhe. Die Pepi sah übel aus. Mittags bei Wohlfarth mit Therese, Kridl, Neumann, Architekt Koch, nach Mittag in den Garten, große Gesellschaft; Poller und Leyritz, Kochs Zeichner Honegger; erst später kam er selber. Die Schmirer brachte Schlegel, Schinken, Milchbrot. Ihre Fanny, Fajt Resi fielen von der Schaukel, zerrissen das Kleid; mir war sehr bange. Es waren mehr als 50 Personen, alles sehr lustig. Band 10 (X.), Seite 128v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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