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Anzeige von 9631 - 9635 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
9631 1823 12 26 Stephanstag. Trüb, etwas gefroren, dann heiter. Im Burgtheater „Regulus“, im Kärntnertor-Theater „Molinara“, „Pilger“; im Theater an der Wien „Ein Uhr“, im Leopoldstädter Theater „Barometermacher“, im Josephstädter Theater „Arsenius“. Mittags in Erdberg beim Römischen Kaiser, mit Kárner, Brandstätter, Rossi, Arnsteiner. Um 3 h zur Einsegnung und Beerdigung der guten Marianne Karoline Störk, an der Kirchentür; waren sehr ergriffen. Fand Reimann, von der Familie niemand. Dann zum Kornhäusel, sprach mit ihm vom Synagogenbau. Um 5 h nochmals nach Erdberg; Rossi kam mit der Klein (?) vom Fischhof und der ehemaligen Bischof (?), führte sie um 7 h in die Stadt. Dann ich ins Kärntnertor-Theater, ein neues Podium. Luise sang schwach, sprach Kike. Krügers Tod. Band 10 (X.), Seite 113r
9632 1823 12 27 Trüb, Schnee. Im Burgtheater „Verwandtschaften“, im Kärntnertor-Theater Konzert des Mayseder, Moscheles spielt auch; dann „Paris“; im Theater an der Wien „Gunst der Kleinen“, „Ochsenmenuett“ zum 2. Mal. Früh zum Grafen, besorgte manches. Mittags mit Kárner zum Römischen Kaiser, nach Tische in Strauß’ Buchdruckerei. In das elegante Kaffeehaus vis-à-vis vom Josephstädter Theater, sprach Wella, zur Vládar, Marie, dann ins Theater an der Wien; leer, kalt. Band 10 (X.), Seite 113r
9633 1823 12 28 Trüb,etwas Schnee. Im Burgtheater „Käthchen von Heilbronn“, im Kärntnertor-Theater „Don Juan“, im Theater an der Wien „Ein Uhr“. Am Vormittag arbeitete ich zu Haus, es kamen Gratulationen. Mittags bei Wohlfarth mit Grösser (?) und Frau, um 1 h Begräbnis des FZM Baron Kerpen, 83 Jahre, Lungenlähmung. Nach Mittag sprach ich Kike, dann ins Theater an der Wien, leer, plauderte mit Mayer; auf der Bühne mit Kupfer und begleitete sie. Bei Therese Fux, Krieghammer, Weinmüller. Band 10 (X.), Seite 113r
9634 1823 12 29 Wie gestern; Regen, Glatteis, Teufelswetter. Im Burgtheater „Herbsttag“, im Kärntnertor-Theater Akademie, Mayseder spielt, dann „Amazonen“, im Theater an der Wien „Ein Uhr“. Früh zum Grafen, zu Haus. Constant von Strauß schickte mir 50 Abdrucke der Gartenschilderung. Jungmann speiste mit uns, dann Kupfer Luise. Nach Tische mit Therese nach Penzing zum Gurk, brachte ihm die Schilderung des Gartens und fand alles in voller Arbeit. Zur Fußer, zur Schwitzer, brachte der Toni ein blaues Kleid, 15 fl., der Pepi Becher, 55 fl., der Lisette Ohrgehänge 10 fl., den Dienstboten 10 fl., dann Bonbons; alles freute sich. Therese fuhr nach Hause, ich zur Marie wegen italienischen Münzen, dann ins Kärntnertor-Theater; leer, ging zu Beginn des Balletts nach Hause. Therese spielte mit der Krieghammer, ich unterhielt mich mit der Einteilung der Gartenanlage und den neuen Münzen. Band 10 (X.), Seite 113r
9635 1823 12 30 Trüb, Nebel, Glatteis. Auf der Glacis fiel eine Frau und biss sich die Zunge ab. Sand und Sägespäne werden gestreut. Im Burgtheater „Mädchen von Marienburg“, im Kärntnertor-Theater für die Wohltätigkeit „Euryanthe“, zum 11. Mal, im Theater an der Wien „Turnier zu Kronstein“, Mad. Fischer als Elsbeth. Früh zum Grafen, zu Sieber wegen Grafen, dann arbeitete ich. Viele Gratulanten kamen trotz dem schlechten Wetter. Mittags speisten Agnes, Dräxler, Ritter da, Kridl erlegte für Toni und Pepi 30 fl. CM in die Sparkasse. Nach Mittag zu Marie, fuhr in die Josephstadt, zum 7. Mal „Arsenius“, leer; Millauer ist krank. Bei Therese Weinmüller, Hruschka brachte Theresen ein schönes, kirschfarbenes Crepontuch. Band 10 (X.), Seite 113v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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