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Anzeige von 9621 - 9625 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
9621 1823 12 16 Heiter, kotig. Im Burgtheater „Alles wahr (?)“, „Eine Freundschaft der anderen wert“, im Kärntnertor-Theater „Figaro“ mit Wächter und ihr, im Theater an der Wien „Fee aus Frankreich“, Raimund. Den Vormittag beim Grafen. Mit Wohlfarth wegen der Redoute zu Duport, verlangt für einen Ball 1000 fl., Kosten 3000 fl.; dann zu Wilhelmi, ist besorgt, 2000 Karten anzubringen. Mittags speisten Ritter, Werner, Dräxler und Agnes da, nach Tische kamen Jeanettl und Kupfer. Blieb zu Hause, zur kranken Vio. Sprach Kike, dann ins Kärntnertor-Theater, die Ball sang recht brav; nicht voll. Bei Therese Weinmüller und Kupfer. Band 10 (X.), Seite 111v
9622 1823 12 17 Heiter, gefroren. Im Burgtheater „Gabriele“, „Alles wahr“, im Kärntnertor-Theater Moscheles, dann „Amazonen“, im Theater an der Wien „Fee“. Den Vormittag zu Hause, zum Grafen, Weidmann kam wegen Druck der Gartenschilderung; der Bogen kostet 50 fl.. Vom Fuchs ließ ich mir die Zähne putzen, 5 fl.. Neumann, Kridl, Werner, Ball waren unsere Gäste, samt Gottdank; sprach viel. Nach Mittag zu Hause, zur Vio, sprach Kike, dann ins Kärntnertor-Theater, voll, langweilte mich. Bei Therese Rangstein, Kölbl, Fux. Band 10 (X.), Seite 111v
9623 1823 12 18 Kalt, 8 Grade. im Burgtheater „Empfehlungsbrief“, im Kärntnertor-Theater „Molinara“, „Pilger“, im Theater an der Wien „Böser Grollo“, Musikstücke und Buben von Steyr. früh zum Grafen. Zur Schwitzer; sie bessert sich. Nahm Toni und Pepi in den Garten, nachzusehen; fand überall Schnee. Besuchte DeVenne, dann nach Hause, mit ihnen allein. Nach Mittag mit ihnen, Wohlfarth, Tony und Dini ins Krippenspiel zur Ente in die Schulerstraße; ganz erbärmlich, kann gar kein Maler gemacht haben. Fand Kornhäusel mit Spengler (?), führte die Kinder zur Schwitzer. Dann ins Leopoldstädter Theater „Barometermacher auf der Zauberinsel“, Einnahme des Raimund, Musik von Müller. So gedrängt, dass mich der Feldwebel Jungwirth über das Theater führen und ich über das Orchester steigen musste. Neben mir Forti, hinter mir Schröder, Periboni. Elegant staffiert, gefiel, machte viel lachen; die Luise sang falsch. Beim Herausgehen fand ich Kupfer und Marie, bei Therese war Weinmüller. Band 10 (X.), Seite 111v
9624 1823 12 19 Trüb, kalt, mittags Schnee. Im Burgtheater „Unschuldiger muss leiden“, „Alles wahr“, im Kärntnertor-Theater „Figaro“ mit Wächter und ihr, im Theater an der Wien „Gelber Mann“. Früh zum Grafen. Kridl ordnet meinen Keller; schenkte ihm einen melierten Überrock. Zum Goldhann (?) und Maurer wegen Empfehlung eines jungen Menschen, zum Schießl wegen Figuren, im Schnee zur kranken Ehnerin (?), Stepanitz (?) verwendet sich. Mittags wieder zum Römischen Kaiser mit Kárner, Axt, Rossi, Brandstätter, Müller, Rosa und der Auditor Weidmann. Um 6 h nach Haus, sah im Keller nach, Therese war allein. Dann ins Kärntnertor-Theater; fand Seitz, DeVenne. Band 10 (X.), Seite 112r
9625 1823 12 20 Finster, Schnee. Im Burgtheater „Regulus“, mit Anschütz, neu in Szene. Im Kärntnertor-Theater 1. Akt „Tancred“, „Ismaans Grab“, im Theater an der Wien auf Einnahme der Emilie Neumann „Rosamunde, Fürstin von Cypern“, Schauspiel in 4 Akten von Wilhelmine von Chézy. Kridl setzt das Arrangieren des Kellers fort. Joseph Scheiger führte uns, Schießl, die Reimannischen, DeVenne in des Schönfeld Museum, des Dietrich, in Hoffmanns Haus; viel Schönes, nur die Kälte genierte uns. Zu Reimann wärmen, hörte, dass die gute Lotti Störk am Rande des Grabes und verloren sei; wie sehr dauert sie mich ! Schießl aß mit uns, die Lisette der Schwitzer kam wegen einer Lampe als Surprise für die Schwitzer; besorgte selbe beim Auernhammer. Dann in die Josephstadt zum Kupferdrucker. Sprach Kike, dann ins Theater an der Wien, leer, langweilig, unwahrscheinlich. Zahlte für einen Sitz 10 fl.. Sprach im Theater Periboni, Wohlfarth, war sehr müd. Band 10 (X.), Seite 112r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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