Sprung zur TabelleSprung zum MenüSprung zur SucheHotkey Referenz
Anzeige von 9616 - 9620 aus 11858
Sortiere nach 
Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
9616 1823 12 11 Stürmisch, kalt, trüb. Im Burgtheater „Zayre“, im Kärntnertor-Theater „Zum Goldenen Löwen“, „Amazonen“, im Theater an der Wien „Leopard und Hund“. Therese ist besser. Nach 10 h holte mich Csekonics ab, seine Märsche zu sehen, welche er heute im Theater an der Wien gibt. Geht nicht zusammen, besonders am Anfang, und dürfte am Abend wenig Wirkung zeigen, wenn es nicht besser wird. Zur Seitz, sie liegt. Csekonics, Ritter, Kupfer und Luise aßen bei mir, Ritter war bei Dräxler und Löhr, wurde gut aufgenommen. Nach Mittag zu Haus, zu Marie, zu Schwitzer, fand die Tomas, ihr Mädchen fleckt. Toni und Pepi sind noch gesund. Ins Theater an der Wien leer, aber der Kaiser erschien. Ich applaudierte, fand Kupfer, Periboni. Ich hatte leider recht, das Ganze ging nicht, machte wenig Wirkung. Bei Therese waren Moser, Weinmüller, sie, Krieghammer, Kathi, Fux, Dini. Band 10 (X.), Seite 111r
9617 1823 12 12 Still, Sonnenschein. Im Burgtheater für die Wohltätigkeit „Wald bei Hermannstadt“, im Kärntnertor-Theater „Euryanthe“, im Theater an der Wien das Gestrige. Früh zum Grafen, zu Richart, Jungmann. Mit Kárner nach Erdberg, Axt, Rossi, Müller mit Dünthaler und Brandstätter. Therese ist viel besser. Fand zu Hause die Kupfer und Ritter, welcher mich begleitete. Ins Josephstädter Theater „Gespenst in Krähwinkel“, in 2 Akten von Meisl, langweiliges altes Zeug. Abends sprach ich Boito. Band 10 (X.), Seite 111r
9618 1823 12 13 Schöner Tag. Im Burgtheater „Empfehlungsbrief“ , im Kärntnertor-Theater „Neuer Gutsherr“, „Lodoiska“, im Theater an der Wien Einnahme des Seyfried „Das Ochsenmenuett“, Oper in einem Akt mit Musik aus Haydns Werken, dann „Die 2 Buben von Steyr“, Felix bläst mit dem Mund Flageolett, und ritterliches Divertissement von Minetti. Früh zu Hause, zum Grafen, in die Theaterkasse, zu Huber wegen seinem Bruder in Bruck. In die Porzellanfabrik, brachte französische Kalender. Mittags bei Wertheimer mit Corda, ziemlich langweilig, geniert mich sehr. Wohlfarth, sie, die Brettermayer Lotti, Ritter und die Reimannischen waren da. Dem Jean ließ ich eine Platte stechen und 300 Abdrucke machen, 18 fl.. Nach Mittag zu Hause, bei Therese große Gesellschaft,Moser, Fechner, Weinmüller. Ins Theater an der Wien; der kranke Seyfried dirigierte, die Chöre gingen nicht gut. Die Schwarzböck gefiel, sehr aber Denner als Haydn, Spitzeder als Istok. Die Buben gefielen samt dem Felix, passen aber nicht für das schöne Theater. Das Divertissement machte gar nichts. Voll, fand Kupfer und Marie, plauderte mit Periboni, Fenini und Bianchi. Band 10 (X.), Seite 111r
9619 1823 12 14 Trüb, kalt. Todestag meiner Schwester Klara 1795. Im Burgtheater „Romeo und Julia“, im Kärntnertor-Theater „Figaro“, im Theater an der Wien „Räuber auf dem Culmer Berg“, vorher Märsche von Csekonics, ritterl[iches] Divertissement.Therese befindet sich besser, blieb aber vor Tische im Bette; die Reimanischen arrangieren zur Optik. Den Vormittag zum Grafen, zur kranken Vio und Stockhammer, ins Vereinskonzert im Redoutensaal. Zu Wohlfarth speisen mit Kridl und Neumann. Nach Mittag zur Schwitzer, sie liegt, speit Blut aus; Totenstille, blieb eine Weile bei den Kindern. Dann ins Kärntnertor-Theater, Almaviva Wächter von Pest, sie Cherubin, die Ball Marzelline, recht brav. Wächter gefiel mehr als sonst, sie aber weniger. Voll, wettete mit Kanzler auf 500 fl. Einnahme, waren aber 600. Nach dem 1. Akt mit Neumann, Kreutzer, Goll und Theodor zu Wohlfarth, Gesellschaft und Tanz. Drückend heiß, der Flegel Walnefer war da. Spielte eine Stunde bis ½ 12 h, gewann, verschenkte alles und ging. Band 10 (X.), Seite 111v
9620 1823 12 15 Böses Wetter, Schnee, Regen.Im Burgtheater „Hotel von Wiburg“, im Kärntnertor-Theater Einnahme des Moscheles, dann „Amazonen“, im Theater an der Wien „Leopard und Hund“. Früh zum Grafen. Mit Reimann, Evarist, Fritz, Schießl, Hilarius (?), Wohlfarth, DeVenne zu Peter. Clam (?) führte uns herum, waren in allen Zimmern, sahen Zwerger, Entenwirt etc., blieben 3 Stunden. Peter zeigte uns seine ganze Manipulation, Feuerspritze auf dem Brunn (?), etc. Lange, Schießl, Stessel mit Strauß, Jungmann, Marie speisten mit uns. Nach Mittag zur Vio, liegt fest. Ins Corda Bierhaus, sprach Kike, in die Credenz mit Wohlfarth. Bei Therese waren die Tuscher, Weinmüller und sie. Band 10 (X.), Seite 111v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b