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Anzeige von 9261 - 9265 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
9261 1822 12 21 Kalt, trüb. Im Burgtheater „Leuchtturm“, „Gang ins Irrenhaus“, im Kärntnertor-Theater Akademie, Einnahme der Taglioni, Pas de deux von Taglioni und Tochter, Mayseder akkompagnierte, dann „Arsena“; im Theater an der Wien „Ein Uhr“. Früh zu Hause und in die Bücherlizitation des Kridl, mittags allein. Nach Tische kamen Roller, Schießl, Ball, gab ihr Billetts für die Römer. Besuchte Castelli, brachte ihm Tokajer, sah seine Dosensammlung. Sprach Kike, dann ins Kärntnertor-Theater; voll, sprach Treitschke. Band 10 (X.), Seite 70v
9262 1822 12 22 Trüb, öfters Schnee. Im Burgtheater „Schöpfung“, Grünbaum, Barth, Seipelt. Früh zu Hause, sprach Collens . Ging mit Therese spazieren, schrieb Traubenberg, dass er stets für seine Frau Billetts bekommt; sprach Fenini. Mittags bei Wohlfarth mit Kridl, Radl. Mir wurde nicht wohl, musste mich übergeben. Nach Mittag Probe von der Optik, Sonnenaufgang. Sprach Kike, abends mit Therese bei der Seitz, Reimann, Wohlfarth, Herold, Schauenstein; blieben bis 12 h. Band 10 (X.), Seite 70v
9263 1822 12 23 Feucht, neblig. Im Burgtheater „Schöpfung“. Den Vormittag zu Hause, schrieb an den Grafen, expedierte den Leopold. Die Reimann speiste mit uns samt Jungmann und Agnes. Nach Tische brachte Kletzinsky Gmunden, welches wir gemeinsam probierten, Fiala kam dazu; manches muss noch kräftiger werden. Kridl führte die Toni zum Fux, dann gemeinsam zum Krippenspiel bei der Ente, sehr mittelmäßig, führten sie nach Hause. Sprach Kike, dann zu Hause. Römer brachte neue Münze, die ich zählte. Siegelte Ballkarten, mit Therese allein. Band 10 (X.), Seite 70v
9264 1822 12 24 Wie gestern. Heuer sind wieder die Metten erlaubt. Den Vormittag zu Hause, schrieb an den Grafen, ordnete mit Evarist und Werner zur Optik, 2. Vorstellung im 12. Jahrgang. Ein äußerst heftiger Schnupfen und Kopfweh überfiel mich, und Therese ihre Migräne. Absagen konnten wir nicht, mühsam schleppten wir uns fort. Therese konnte kaum die Gäste empfangen und musste sich legen, angenehm war ihr die Gouvernante und Leithner. Ich machte die Honneurs allein. Wohlfarth mit Luise 5, 4 Reisser, Reimann, Seyrl, Dessauer 7, Seitz 3, Fux 4, Rosenberg, Vandermark, Raulino, Aspelmayr 2, Werner, Albert, Wolf, Neumann, Fenini, Kridl, Andres, Reinl, Hitzinger 2, Benedetti, Trauttmannsdorff, Reischach 5, Stockhammer mit Gouvernante Helen 3, Chorinsky, Leithner 6, Bodinger (?) 2, Dorfner (?), Esch, Vojt (?), Kupelwieser, Gottdank, Kletzinsky, Römer und Marie, Dräxler, Strawen, DeVenne. Wir gaben Würstel, Hasen, Bohnen, Guglhupf. Vor 11 h ging die Gesellschaft. Ich legte mich mit einem wütenden Fieber. Band 10 (X.), Seite 71r
9265 1822 12 25 Christtag. Lag den ganzen Tag in Kopfschmerzen. Therese rief den Fechner, er kam zweimal. Mit Therese speisten Streitfort, Kridl, Werner Fasan und Hasen, ich aß nichts. Mehrere besuchten mich, die Vio, der ich gestern beim Zahnausbrechen assistierte, kam herab, und Jeanettl. Band 10 (X.), Seite 71r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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