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Anzeige von 9026 - 9030 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
9026 1822 4 15 Heiter. Norma wegen Theresia, im Theater an der Wien „Häuschen in der Au“, „Harlekin im Zaubergarten“. Wanderung des Theodor Reimann mit Lüben. Den Vormittag beim Grafen, kranke Aigen. Mittags speisten Reimann, sie und Jungmann mit uns auf dem Balkon, tranken mit Champagner auf Theodors glückliche Rückkunft. Sahen nach Mittag das Modell der Domkirche von Gran von Kühnel; vom Kühnel fuhren wir in den Garten; es war so schön ! Dem Schneider Hörr zahlte ich 39 fl. Dem Neumann schrieb ich wegen der Unart Duports in der Generalprobe, dass er die Soldatenbank wegnehmen ließ. Joseph Merk, Vioncellist, gibt abends ein Konzert im Ständischen Saale, 5 fl., welches ich besuchte. Sehr heiß, fand viele Bekannte und hörte die Grünbaum in Variationen. Besuchte die Wertheimer, sprach Kike. Therese blieb wegen Stechen (?) zu Hause. Band 10 (X.), Seite 38v
9027 1822 4 16 Heiter, warm. Im Burgtheater „Lear“ mit Anschütz, im Kärntnertor-Theater „Zelmira“, im Theater an der Wien „Der Prinz kommt“, „Harlekin im Zaubergarten“. Den Vormittag beim Grafen. Kridl führte Therese zur Rudorfer; sie muss vom Hammer ein Bruchband tragen. Die Agnes, Neefe und Dräxler speisten mit uns. Nach Mittag mit Therese spazieren. Die Warsow ließ uns ins letzte Konzert laden; es ist zu heiß. Therese versprach der Auguste Vio, mit ihr in der 1. Galerie „Zelmira“ zu hören. Ich zahlte dem Reinl ein Billett im 4. Stock, 2 fl., und blieb, weil ich mit Neumann wegen Duports Schmutzereien einen gewaltigen Sturm hatte, mich wegen der Colbran hineinzugehen bat, den ganzen 1. Akt bei Therese stehen. Es war lange nicht mehr so voll. Im 2. Akt in der Credenz bei Wohlfarth. Therese war nicht hingerissen. Band 10 (X.), Seite 38v
9028 1822 4 17 Warm, wie gestern. Im Burgtheater „Welche ist die Braut ?“, im Kärntnertor-Theater neu studiert „Alle fürchten sich“, „Schweizermädchen“; im Theater an der Wien „Italienerin in Algier“, mit Haizinger. Wir haben Holz, der Stoß 79 fl. Den Vormittag beim Grafen. Mit Therese und Kridl zum Reimann speisen, dann in den Garten. Gestern wurde das Zelt aufgeschlagen. Es ist alles so schön, die Blüten zieren die Bäume. Wohlfarth, die Kölbel, Trentsensky und die Comtesse Fuchs kamen auch. Nach 6 h ins Kärntnertor-Theater, plauderte mit Neumann, Seitz, sprach Kike. Therese war zu Hause; mich quält Husten. Band 10 (X.), Seite 39r
9029 1822 4 18 Heiter. Im Burgtheater „Advokaten“, Wilhelmi von Prag als Kammerrat Gleiser. Im Kärntnertor-Theater „Zelmira“, im Theater an der Wien „Klara von Montalban“, mit Mad. Lang, Müller von Stettin als Marquis von Montalban. Den Vormittag beim Grafen, Verdruss wegen der Konten; Csiba sagte mir vorher nichts. Um 12 h mit Stabl zum Uhrmacher Binder, die nach Laxenburg gehenden Turnier-Spieluhr zu sehen, welche er rep[arierte] und sehr interess[ant].Neumann, Mayer, Fiala, Dräxler speisten mit uns. Nach Mittag kam die Reimann mit Dessauer, Fieglmüller, gingen gegen den Prater spazieren. Abends in den Seitzer Hof, wohin später die Reimann mit Fieglmüller kamen; verzehrten 11 fl. und blieben bis 10 h. Band 10 (X.), Seite 39r
9030 1822 4 19 Wie gestern. Im Burgtheater „Bild“, im Kärntnertor-Theater „Alle fürchten sich“, dann „Margaretha von Catanea“; im Theater an der Wien „Häuschen in der Au“, „Harlekin im Zaubergarten“. Den Vormittag beim Grafen. Bestimmte mit Ortner Baupreise. Schrieb nach Àcs, dass der Hund bei Reimann durchgegangen. Mit Kridl beim Fabrikanten Böhm und Vladár. Mittags mit Therese allein und Kreisel, welcher die Partie vom Turm des Gartens brachte. Bei Tische erzählte mir Kreisel, Kupelwieser habe Konkurs angesagt. Dies bestürzte mich umso mehr, weil ich ihm vor 2 Tagen erst vom Reimann die Möbel schickte. Ich schrieb ihm also gleich; er antwortete und suchte mich zu beruhigen. Nach Mittag mit Kreisel in den Garten; er zeichnete das Parterre und Haus. Der Maurer machte die Sockel. Das Lamm (?) schickte ich der Hausmeisterin. Später kam die Reimann mit Theodors Brief von Viehofen, dann er mit Carl. Nach 7 h zusammen ins Kärntnertor-Theater, elende Aufführung. Plauderte mit Hensler von seinem Theaterbau, welchen Kornhäusel übernahm und am 10. Mai beginnt. Therese lag wegen Kopfschmerzen. Band 10 (X.), Seite 39r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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