Sprung zur TabelleSprung zum MenüSprung zur SucheHotkey Referenz
Anzeige von 9001 - 9005 aus 11858
Sortiere nach 
Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
9001 1822 3 21 Heiter. Im Burgtheater „Leben - ein Traum“, im Kärntnertor-Theater „Johann von Paris“ mit Jäger. Im Theater an der Wien für den Pensionsfonds „Die Schwestern St. Janvier“, Schauspiel in 5 Akten von der Weissenthurn. Den Vormittag beim Grafen, schrieb dem Sonnleithner wegen Vergleich, sprach mit Dr. Schönauer, Csiba War beim Maler Kreisel. Mittags bei Koch mit Wohlfarth, Wächter, Sohn, Hausknecht mit ihren Frauen, der Weissenthurn, Fanny, Arminy, dann Schwager des August (?) und Freund. Ich unterhielt mich mit Hausknecht und Weissenthurn. Seitz rief mich zu sich, fand die Toni, welche mir einen neuen Wunsch schrieb und ein Uhrband mit schwarzen Perlen strickte. Mit Therese speiste die Agnes und ging nach Mittag spazieren. Ich sprach einen Augenblick Kike und langweilte mich im Kärntnertor-Theater; plauderte eine Weile mit Neumann und Seitz. Bei Therese waren beide Vio. Band 10 (X.), Seite 35r
9002 1822 3 22 Ein schöner Morgen, mittags trüb und Sturm. Im Burgtheater „Prüfung der Treue“, im Kärntnertor-Theater „Junggesellenwirtschaft“, „Margaretha von Catanea“, im Theater an der Wien das Gestrige, ist sehr grausam. Den Vormittag beim Grafen, bei der Witwe Fertbauer (?) und Vladár in Schottengasse – Siebensterngasse, machte Steinfelds Bekanntschaft. Die Moser, Richart – Sterbetag ihres Mannes – und Fiala speisten mit uns mitsamt der Comtesse und Werner. Nach Mittag mit Seitz wegen Theodors Pass zu Reimann, brachte Theodor unsere Blätter in sein Stammbuch. Nach Mittag zu Seitz, mit Therese ins Leopoldstädter Theater, Ignaz Schusters Einnahme „Der blöde Ritter“, Parodie in 2 Akten von Bäuerle, Musik von Roser (?). Elende Sudelei, nur Rainoldi hat das Verdienst allein; Hitze und Langeweile unerträglich. Wir kamen neben Russ, sprachen die Schenk und kamen um ½ 11 h nach Hause. Band 10 (X.), Seite 35v
9003 1822 3 23 Trüb, kalter Wind. Im Burgtheater „Hussiten“, im Kärntnertor-Theater „Das Fräulein vom See“, im Theater an der Wien „Schwestern St. Janvier“. Den Vormittag beim Grafen, Seng, Liebisch. Mittags allein. Nach Tisch zu Seitz, mit ihm zu Reimann, sie war wegen Verschiedenes zu leihen bei uns. Kauften 50 Pfund Zucker zu 21 Groschen (?). Mit Seitz war ich auf Reimanns Baugrund, im Garten, sprach Kike. Ins Kärntnertor-Theater. Rossini kam von Neapel, mit Colbran, David und war bei Ruffo in der Loge, erregten große Sensation. Nachher mit Seitz, Neumann, Dirzka, Ziegler im Löwen und lachten viel. Band 10 (X.), Seite 35v
9004 1822 3 24 Ein schöner Tag, ein Sturm hob sich [nach MIttag]. Im Burgtheater „Wald bei Hermannstadt“, Elisene die Bandini. Im Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier“, „Margaretha von Catanea“, im Theater an der Wien „Caspar der Thorringer“, alles dem Reinl. Den Vormittag beim Grafen. Sprach Kike, ging mit Therese spazieren, zum abgebrochenen Neutor. Speiste mit Therese allein. Nach Mittag schlich ich herum und holte um 6 h Neumann und die Emilie zu Reimann ab. Abschiedsunterhaltung für Theodor, große Gesellschaft, beiläufig 100 Personen: die Familien Kühnel, Wohlfarth, Seitz, Treitschke, die Schwarzer, Albert mit Anhang, Andres, Müller, Trilson (?), Dunzendorfer, die Grünmüller, Hillebrand, Koch, Gustav, Bandini. Im Magazin wurde getanzt, in der Wohnung gespeist und gespielt. Die Unterhaltung war sehr angenehm, alles war zur Genüge vorhanden. Wir blieben bis 2 h, fuhren mit der Fux nach Hause. Band 10 (X.), Seite 35v
9005 1822 3 25 M[aria] Verk[ündigung]. Norma. Den Morgen heiter, mittags trüb, dann anhaltender Regen. Den Vormittag beim Grafen, bei Vladár. Mittags bei Wohlfarth mit Axt, nach Mittag beim Grafen. Therese fuhr mit Pepi nach Hernals. Mit August zur Reimann, sprach Kike, dann ins Bett; mich quälen Schnupfen und Husten. Band 10 (X.), Seite 35v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b