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Anzeige von 8816 - 8820 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8816 1821 9 17 Heiter, dann windig, trüb, abends Regen. Im Burgtheater „Vaterhaus“, im Kärntnertor-Theater „Blaubart“, im Theater an der Wien „Sonett“, „Feuernelke“, [Billett ?] dem Tschernohlawek. Den Vormittag beim Grafen, zu Kárner, den ich nicht fand. Zur Hruschka. Bánffy hat eine andere Geliebte und kein Geld, lauter Klagen. Die Unterhandlungen mit Barbaja, Duport (?) und Gallenberg dauern fort. Man glaubt, die Pachtung kommt zustande, fatal ! Stessel speiste mit uns. Nach Mittag in den Garten. Wohlfarth, sie, Eberl, Minotti, dann Stessel mit der Pravek (?) und Tochter kamen, saßen in der Hütte und jausneten im Zelt. Therese und ich sahen allein das Artillerie-Manöver in Simmering. Ins Kärntnertor-Theater, sprach Korn, Ellforth (?) mit Aigen, nachher Kike. Band 10 (X.), Seite 11v
8817 1821 9 18 Kalt, veränderlich, abends starker Regen, welcher die ganze Nacht anhielt. Im Burgtheater „Fridolin“, Versuch des Rettich, ohne Anmerkung auf dem Zettel. Im Kärntnertor-Theater „Gutsherr“, „Alfred“, im Theater an der Wien „Marc Antonio“ von Pavesi. Den Vormittag beim Grafen, das Wetter hindert seine Genesung. Sprach Aigen, Dräxler speiste mit uns. Nach Mittag zu Vladár, sprach Kike, dann ins Burgtheater sehr voll, sehr heiß. Rettich sprach anfangs leise, monoton, die Erzählung am Schlusse zu schnell und nicht verständlich, gefiel aber im Ganzen und wurde sehr gerufen. Da erschien Lembert als Felseck und sagte „ Nach den bestehenden Theatergesetzen darf kein engagiertes Mitglied … u. s. f. Herr Rettich ist engagiertes Mitglied und bittet daher um Entschuldigung.“ Band 10 (X.), Seite 11v
8818 1821 9 19 Öfters Regen; schlechter Sommer schlechter Herbst. Nach Mittag Sturm, der alles zu zerstören droht. Im Burgtheater „Braut von Messina“, die Schröder nach ihrer Entbindung von Daffinger. Im Kärntnertor-Theater „Zauberglöckchen“, im Theater an der Wien „Die Grafen Walmor “. Heute nach Mittag soll der Kaiser den Grundstein zum neuen Burgtor legen. Den Vormittag beim Grafen, bei Kárner. Kridl, der Ärmste, welchen auch Vesque verlässt, nicht einmal Audienz verschafft, speiste mit uns. Nach Mittag mit Therese und Theodor in den Garten, ließ Wein in den Garten führen. Dann zu Seitz, ins Kärntnertor-Theater, sprach die Laucher mit der Hagemann, welche gestern im Garten waren, und Aigen. Die arme Kettel liegt am rheumatischen Fieber. Band 10 (X.), Seite 11v
8819 1821 9 20 In der Nacht Sturm, veränderlich. Im Burgtheater „Loch in der Türe“, die Hruschka spielt. Im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“; Mad. Krüger; Im Theater an der Wien „Die Grafen von Walmor “, gefiel nicht. Den Vormittag beim Grafen. Bei der Hruschka, welche die Toni nicht nahm. Bei Seitz im Bureau, fand den Fähnrich Humpel, er unterschrieb die Zession der Richart. Elsler speiste mit uns, nach Mittag mit Therese spazieren. Bei Wohlfarth, zahlte dem August die 6 Bouteillen Himbeersaft mit 30 fl. Zu Seitz, mit ihm über die Bastei zum Roten Turm, sahen die Austretung der Donau, begegneten Wohlfarth und sie. Führten Therese zur Moser, dann ich ins Kärntnertor-Theater, die Krüger von Darmstadt gefiel nicht. Sprach Aigen, später Kike. Band 10 (X.), Seite 12r
8820 1821 9 21 Trüb, abends heiter. Mit Wohlfarth bei Dietrichstein aufschreiben, morgen Moritz. Im Burgtheater wegen seiner „Deutscher Hausvater“, im Kärntnertor-Theater „Eduard und Caroline“, neue Operette in einem Akt von Weigl, dann ländliches Divertissement, die Heberle tanzt als engagiert. Im Theater an der Wien „Die Grafen von Walmor“, gefällt nicht. Den Vormittag beim Grafen. Kárner und Kridl speisten bei uns Fasan und Zwetschgenkuchen von unserer Köchin. Mit Wohlfarth beim Hoechle in der Burg, neben dem großen Saal in dem Zimmer, in dem Joseph starb, sahen des Vaters Bild, den Kaiser für Troppau, und des Sohnes, den Übergang des Kaisers mit Suite über die Vogesen am 2. Juli 1821(?). Nach Mittag mit Therese zu Reimann, tranken Kaffee, sie blieb. Ich ging mit ihm allein in den Garten, Rettich, Braunstein, und Kridl kamen hinaus, denen gab ich eine Jause. Dann ins Kärntnertor-Theater; die Operette machte kein Glück, am meisten gefiel das Duett Eduard-Karoline mit Forti und Schröder. Das Terzett zwischen Taglioni, Millière und Heberle gefiel. Band 10 (X.), Seite 12r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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