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Anzeige von 8766 - 8770 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8766 1821 7 29 Regen. Im Kärntnertor-Theater „Corsar“, im Theater an der Wien das Gestrige; dem Reinl das Billett. Den Vormittag beim Grafen. Etwas besser, auch Mericzay. Mittags allein mit Therese, nach Mittag zum Grafen. Ins Kärntnertor-Theater, sprach Kike, and Schenk und hörte, dass von Joseph Briefe vom 13. Mai da sind; dass er sich gut befinde und hoffe, nun gute Geschäfte zu machen. Boyer (?) habe die erlegte Maut mit 13.000 fl. zurückgezahlt, ihm alles Pulver, Kanonen etc. abgekauft. Dann Seitz, sprach Löhr und Mayerhofer wegen Kridl. Ging im starken Regen nach Hause; die Donau und Wien steigen sehr. Band 10 (X.), Seite 4v
8767 1821 7 30 Veränderlich, nach Mittag kalter Wind und Regen. Im Kärntnertor-Theater „Feodora“, „Lodoiska“, im Theater an der Wien das Gestrige. Den Vormittag beim Grafen, zum Herrmann, zu Vladár. Sprach Aigen, zum Kaan wegen Wolle. Mittags allein mit Dräxler. Nach Mittag in den Garten, Wohlfarth, die Reimanischen kamen hinaus, ein kalter Wind, später Regen, trieben uns ins Zimmer. Um 8 h in die Stadt, dann ins Kärntnertor-Theater. Band 10 (X.), Seite 4v
8768 1821 7 31 Heiter, warm. Im Kärntnertor-Theater „Corsar“, im Theater an der Wien „Bär und Bassa“, „Berggeist“. Den Vormittag beim Grafen, etwas besser; Mericzay wurde geschröpft. Agnes und Dräxler speisten mit uns. Nach Mittag mit Therese, der Wohlfarth und Tony nach Hietzing.zur Assen. Gingen im Garten herum, tranken Kaffee, dann mit der Assen in den Garten zum Arnsteiner, welcher ganz neu gestaltet und sehr verschönert ist. Wir sahen den neuen Teich, die Bogenbrücke über die Straße, welche den Zier- mit dem Küchengarten verbindet, das Monument vom Kiesling, den „Seligen Faun“ im Nadelholz-Wäldchen, den neuen Kuhstall auf 40 Kühe; alles recht hübsch. Berger und Eckl, welcher nachkam, führten uns herum. Kamen gegen 9 h zurück, abends ins Kärntnertor-Theater, sprach Kike. Band 10 (X.), Seite 4v
8769 1821 8 1 Veränderlich, nach Mittag Regen, der Abend war wieder schön. Im Burgtheater „Koch und Sekretär“, „Liebeserklärung“, im Theater an der Wien „Italienerin in Algier“, Haizinger anstatt Jäger als Lindoro. Fahrt nach Baden. Therese fuhr mit der Moser und Sepherl nach 8 h weg, den Wagen vom Fußer für 8 fl. 40 x. Herzlich und mit dem besten Wunsche, dass das Bad wohltätig auf sie wirken möge, nahm ich Abschied. Ging zum Grafen, welcher etwas besser. Mittags zu Peter, wegen Hoffmann, Dietrich; sie ist in Mödling. Mittags in den Leop[oldstädter ?] Schwann (?), schönes Lokal, dann im mittleren Kaffeehaus. Zum Grafen, gegen Abend zu Vladár. Über die Glacis ins Theater an der Wien, Haizinger gefiel sehr, wurde zweimal gerufen. Sprach Michel, Eckl, Römer. Therese schickte mit einen Guglhupf. Das Pfund Rindfleisch 20 x. Band 10 (X.), Seite 5r
8770 1821 8 2 Nebel, mittags türmte sich ein Gewitter auf, Regen, der Abend schön. Im Burgtheater „Leichter Sinn“, im Theater an der Wien „Räuber“, Rott (?) von Linz Karl. Den Vormittag beim Grafen, mit Mericzay. Schrieb Theresen, mittags allein mit Dräxler auf dem Balkon. Nach Mittag zum Grafen, mit Mericzay zum Kaan, in seine Wollmagazine, holten die 5 Zentner (?) ab. Dann ich in den Garten, große Gesellschaft: die Reimannischen mit ganzem Anhang, die Treitschke und Declairs (?), die Hoffmanischen mit Kridl und Marie, mit 2 Kindern, Seitz, der Reimann (?), Klaviermeister, die Fux mit Dini, um 9 h erst in die Stadt. Durch die Wohlfarth ließ ich Therese einen Schweizer Hut kaufen, mit gelben Bändern, 23 fl., und schickte ihn durch die Moser. Band 10 (X.), Seite 5r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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