Sprung zur TabelleSprung zum MenüSprung zur SucheHotkey Referenz
Anzeige von 8621 - 8625 aus 11858
Sortiere nach 
Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8621 1821 3 7 Aschermittwoch. Heiter, 7 Grad. Im Kärntnertor-Theater Akademie für die adeligen Frauen: die Schröder und Unger singen, Schröder und Korn deklamieren; 3 Tableaux von Stubenrauch, 3 Musikstücke von Schubert. Den Vormittag beim Grafen, Verhandlung mit Sina, jene mit Albert sind ganz abgebrochen. Mericzay, Wagner, Kridl, Dirzka speisten da. Nach Mittag zu Hause, sprach Lehner. Ins Kärntnertor-Theater, in den 3 Stock. Das letzte Musikstück von Schubert – „Die Geister über dem Wasser“ – ging ganz unter. Von den Tableaux gefiel nur das letzte „ Die Aurora“. Sprach Grillparzer, Gimnich, die Fröhlich Leop[oldine ?]; langweilte mich. Therese war in der Loge, ich begleitete sie. Band 09 (IX.), Seite 168v
8622 1821 3 8 Schnee, Tauwetter. Im Burgtheater „Alpenröslein“, im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“, Loge dem Reinl. Im Theater an der Wien Einnahme des Heurteur „Opfer kindlicher Liebe“, in 2 Akten, von Haunold, dann „Oberon“. Den Vormittag beim Grafen, bei Rospini. Kaufte Therese 2 kleine Dosen. Emmel speiste mit uns, nach Mittag mit Therese zum Fabri[kanten] Böhm, zu Reimann. Dann zu Porz, Institutssitzung, statt Denickel (?) wurde Vogel genommen. Sprach Lehner, dann ins Kärntnertor-Theater. Die Kettel erzählte mir, dass die Seng am Blutgang liege. Band 09 (IX.), Seite 168v
8623 1821 3 9 Trüb, Regen, Tauwetter. Im Burgtheater „Tag der Verlobung“, im Kärntnertor-Theater „Tausch“ und „Johanna d’ Arc“; im Theater an der Wien „Opfer der kindlichen Liebe“, dann „Bettelstudent“; Hasenhut als engagiert. Den Vormittag beim Grafen, Abschluss wegen Simontornya mit dem jungen Sina für 730.000 fl. Münze. Übernahm gleich 30.000 fl.; im Lauf des Jahres werden 345.000 fl. und das andere in Obligationen vom Fürsten und Sztáray gezahlt. Mittags bei Wohlfarth, speisten in Gesellschaft beim Sträußel. Zu Vladár, nach Hause. Zu Lehner, Seitz, dann in ihrer und Wohlfarths Gesellschaft ins Kärntnertor-Theater. Band 09 (IX.), Seite 169r
8624 1821 3 10 Sehr kotig, nach Mittag und abends Regen. Im Burgtheater „Mittel und Wege“, im Kärntnertor-Theater „Mädchentreue“; dem Tschepp die Loge. Die Unger ist mit 2500 fl. engagiert; wie dumm ! Im Theater an der Wien „Opfer kindl[icher] Liebe“, „Dorfrichter“. Den Vormittag beim Grafen, mit Mericzay zum Spengler Auerhammer, Rospini. Mittags mit Elsler und Stessel, besuchte die Wertheim, zu Lehner, ins Kärntnertor-Theater. Sprach Kettel, Pisling, man bessert sich. Besuchte Koch, welcher mir erzählte, dass Reil (?) um den „Nathan“ gebeten und die Direktion ihm auch zugeteilt habe. Bei Therese war Dräxler mit der Freudenkunde, dass er vom Kaiser als Konzipist beim Obersthofmeisteramt resolviert sei und morgen um 10 h seinen Eid ablege. Herzlich nehmen wir an seinem Glücke Anteil. Band 09 (IX.), Seite 169r
8625 1821 3 11 Regen, schlechtes Wetter. Im Burgtheater „Schneider und sein Sohn“, im Kärntnertor-Theater „Diebische Elster“, im Theater an der Wien „M[aria] Stuart“. Mich quälen Schnupfen und Kopfweh. Den Vormittag beim Grafen mit Gittig und Mericzay, mit Sina. Beim Chernel, Lehner, mittags bei Wohlfarth, mit welchem ich wegen Schickls (?) Verleumdung beim kranken Sieber und Erhart war. Mit Axt und Kridl, sprachen von Dräxler. Nach Mittag kam Gesellschaft, mit Seitz im 1. Akt im Kärntnertor-Theater, dann nach Hause. In der Nacht um 12 h starb die Josephine Cavriani im 38. Jahre an Brustapostem. Pirkner ließ sie öffnen; sie war ganz ausgezehrt. Band 09 (IX.), Seite 169r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b