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Anzeige von 8601 - 8605 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8601 1821 2 15 Heiter. Im Burgtheater „Fürsten Chowansky“, im Kärntnertor-Theater „Rotkäppchen“, im Theater an der Wien Einnahme von Rüger „Hubertusnacht – Die Bergknappen von Freiberg“. Schauspiel in 5 Akten von Schlenker. Den Vormittag wie sonst. Mit den Ballkarten geht es langsam, ich gab dem Tschepp 4, Steinl 2, Mastwyk 3, Leeb 2, Traubenberg 2, Kettel (?) 2 und brachte der Huber 2. Emmel, welcher die antiken Glassachen putzte, speiste mit uns. Nach Mittag zu Seng, Lehner, in Gesellschaft, dann zu Reimann, Billard spielen mit Seitz. Band 09 (IX.), Seite 165r
8602 1821 2 16 Heiter, kalt. Im Burgtheater „Sorgen ohne Not“, im Kärntnertor-Theater „Nachtigall“, „Ostade“, im Theater an der Wien das Gestrige. Den Vormittag beim Grafen, mit Mericzay bei Mauthner wegen Majk. Bei Wertheim; mittags speisten Reimann, Mericzay, Stessel, Wille, Schulz [da]. Bei Tische warf ich Blut aus, welches sich abends wieder verlor. Nach Mittag saß ich ruhig beim Grafen, dann mit Mericzay ins Leopoldstädter Theater. Einnahme des Meisl „Das Gespenst im Prater“, Posse in 2 Akten; gedrängt voll. Langweilten uns sehr, denn das Machwerk ist elend. Mich ängstigte die Besorgnis wegen dem anhaltenden Blutspeien. Therese ging mit der Reimann in das Konzert der Catalani im Großen Redoutensaal, für die Frauen und St. Marx. Die Reich gesellte sich dazu, sie fanden die Assen und Etzelt. Band 09 (IX.), Seite 165v
8603 1821 2 17 Schöne Tage. Im Burgtheater „Alpenröslein“, im Kärntnertor-Theater „Wechselbrief“ und „Johanna d’ Arc“, Einnahme des Aumer und der Julie, im Theater an der Wien „Hubertusnacht“. den Vormittag beim Grafen, mit Mericzay, in die Porzellanfabrik wegen Grafen, Tasse für die Seng. Meine Brust ist beklommen, ich spüre ein Drücken. Elsler, Dräxler speisten mit uns. Nach Mittag zur S[chenk ?], sprach Lehner. [Ins Kärntnertor-Theater]. nicht voll. Fand die Kettel mit Seng im 3. Stock. Um 9 h im Bett. Therese war bei Moser. Band 09 (IX.), Seite 165v
8604 1821 2 18 Heiter, windig, starker Staub. Im Burgtheater „Rosen des Malesherbes“, „Rehbock“, [die Loge] dem Iden. Im Kärntnertor-Theater „Tancred“, im Theater an der Wien „Hubertusnacht“ Den Vormittag beim Grafen, zu Seitz, in Gesellschaft. Mittags mit Therese, Streitfort, Kridl, Axt und Fink bei Wohlfarth. Die arme Tony sieht sehr übel aus. Dann in Finks Gesellschaft zum Geiler, Tafelkünste und Phantasmagorie, gut, doch sehr heiß. Um 9 h ins Bett. Michel erzählte mir, dass heute die Dekrete wegen der neuen Hoftheater-Direktion kamen. Graf Moritz Liechtenstein (sic !) sei Direktor, Sekretär Mosel Vizedirektor und Hofrat mit 4000 fl. Gage geworden. Das Ganze unterstehe Wrbna, dessen Werk es ist. Wenn es nur besser wird ! Welch ein Schlag für Stadion und Fuljod !!!. Die Resel bei Denickel (?) kam und sagte, den alten Mann habe vor Mittag, als er ausgehen wollte, der Schlag getroffen und blieb gleich tot. Er war [… ?, Alterangabe fehlt] Jahre. Die alte Kranke ist zu bedauern. 3. Subskriptions-Redoute, der Mann 5 fl., die Dame 4 fl.. Band 09 (IX.), Seite 165v
8605 1821 2 19 Trüb, windig. Im Burgtheater „Wie man sich täuscht“, „Gefallsucht“, im Kärntnertor-Theater „Feodora“, „Johanna d’ Arc“, im Theater an der Wien „Diebische Elster“, die Canzi Ninette. Den Vormittag beim Grafen, bei Cohen wegen Ohrgehängen, begegnete Hruschka in Gesellschaft. Mittags kam die Römer und sagte, dass die Münzdiebe entdeckt, dass ein Unterschließer Engert entdeckte, dass sie die Dukaten und Zwanziger vor dem Karolinentor vergraben und zwar unter der Wienbrücke. Der Kriminalrat Holbein (?) fuhr hinaus mit dem Dieb und fand alles unversehrt. Nach Mittag zu Hause, arbeitete, ruhte, um 8 h mit Therese auf den 2. Institutsball in die Mehlgrube. Die Eintrittskarte kostete 3 fl., 300 Personen und sehr elegant. Statt dem Denickel nahm ich den Emmel an die Tür. Die Gesellschaft kam etwas später, aber alles war sehr munter und vergnügt. Wir blieben bis gegen 4 h und noch war wenig Abgang. Wohlfarth spielte mit Ennöckl, von dem die ganze Familie war. Band 09 (IX.), Seite 166r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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