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Anzeige von 8586 - 8590 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8586 1821 1 31 Nebelreissen. Den Vormittag beim Grafen, beim Kommissär Mastwyk wegen George der Bianchi, welche schrieb und um Vergebung bat, beim Kridl, welcher Aufsicht hat; fand eben den Regierungsrat LaRoche (?) und den Kommissär Wachtl. Morgen kommt er ins Spital; er ist ganz verloren. Mittags speisten Wagner, Wohlfarth, Gaal, Axt und Dirzka da. Wir sprachen viel von dem guten Kridl. Nach Mittag zu Vladár, ins Kärntnertor-Theater. Sprach Kettel, Seng liegt, dann zu Lehner. Band 09 (IX.), Seite 162v
8587 1821 2 1 Trüb, kalt. Im Burgtheater „Fremde“, Im Kärntnertor-Theater „Nachtigall“, „Dorfbarbier“, im Theater an der Wien „Berggeist“. Den Vormittag beim Grafen, zu Kárner. Einladung zum Ball des Grafen Dionys Bánffy, er war selbst da. Zum Peter, begegnete sie. Sah die Ansichten von Berlin, Petersburg, Dresden und Triest bei Schneggenburger, sehr mittelmäßig. Agnes aß mit uns. Nach Mittag in die Porzellanfabrik, brachte Gehring Siebenbürger, kaufte Lavoir, für Therese ein Kannl. Dann erster Besuch beim armen Kridl im Spital; August begleitete mich, ging aber nicht hinein. Er ist im 3. Hof, Stiege 36, 2. Stock, Zimmer 7 ganz hinten. Wie fand ich ihn ! Er ist um 20 Jahre älter, ging in Säckeln über den Stiefeln, hat einen Vertrauten bei sich. Ich konnte nur einige Worte reden. Zu Wohlfarth, in Gesellschaft, in das sehr leere Kärntnertor-Theater. Fand Kettel, dann sprach ich Lehner. Das Rindfleisch kostet 20 x. Band 09 (IX.), Seite 163v
8588 1821 2 2 Lichtmess. Trüb, sehr neblig, kalt. Im Burgtheater „Schneider und sein Sohn“, im Kärntnertor-Theater „Schatzgräber“, „2 Tanten“, im Theater an der Wien „Einsiedler im Lerchenwalde“ und „Silberschlange“, [Billett ?] dem Iden. Den Vormittag beim Grafen. Gab Schale für Fanny Resch, mittags bei Wohlfarth mit Knoll, Minotti; Axt speist bei Hainz. Wohlfarth besuchte den armen Kridl. In Gesellschaft bei Seitz, dann Zurichtung zur 2. Optik im 10. Jahrgang, Richart an der Spitze. Wir geben Kalbsschlögel, 2 Zungen, 100 besonders gute Würstel à 5 x, Salat, Krapfeln. Die Reimann brachte Kochs Vetter, den Luben (?) mit. Beim Souper blieben Pfersmann mit Frau, 2 Töchtern, 4, Ortner mit Frau und Sohn, 3, Pisling mit Frau, Knabe und Mädchen, 4, Familie Reimann mit Luben (?), 7, Fux mit Harrucker, 4, Wohlfarth mit Minotti, 5, Patera (?), Ruthner, Müller Vater und Sohn, Fieglmüller 2, Hitzinger Joseph, Kanzler (?) mit Freund, Andres 2, Rosenberg, Vandermark, Pepi Reich, Reinl, Moreau, Ball, Benedetti; 46 Personen. Zuseher: Familie Kusch (?), 4, Moser, Eckl mit 2 Personen, Sekret[är] Fölsch, Schedelberger mit Dräxler, Schreibers und Hanl, 2, Müllers Freund, Wertheim 4, Wagner mit Wachtel und Kridl, Römer; 24 Personen, zusammen 70. Nach der Optik und dem Souper unterhielt [man sich] bis 12 h. Von Benedetti kaufte ich 5 Glasstücke, antik, für 20 fl.. Band 09 (IX.), Seite 163v
8589 1821 2 3 Dichter Nebel, mittags heiter. Im Burgtheater „Donna Diana“, im Kärntnertor-Theater Schweizer Familie“, mit Lembert und Vogl. Im Theater an der Wien „Barbier von Sevilla“; die Canzi empfängt 20 #. Den Vormittag beim Grafen, zu Reimann, sprach Denickel (?). Mittags allein, nach Mittag mit Wohlfarth. ihr und Tony zu Kridl, fanden den Buben Carl, seine Marie. Später kamen die Hoffmannischen, Rosner, Gottdank; sie spielte Ich ging in Gesellschaft, dann ins Theater an der Wien, nicht voll. Die Canzi wurde nicht einmal gerufen. Fand in der Loge die Pachlerische (?). Band 09 (IX.), Seite 163v
8590 1821 2 4 Dichter Nebel. Im Burgtheater „Testament des Onkels“, „Gefährl[iche] Nachbarschaft“, im Kärntnertor-Theater „Zauberflöte“ mit Wilhelmine Schröder, im Theater an der Wien „Bär und Bassa“, „Silberschlange“. Den Vormittag beim Grafen, mittags bei Wohlfarth mit Axt und Streitfort. Nach Mittag zu Ball, um 5 h zum Resch zur Vermählung der Fanny bei Resch mit dem Weissgärber Tremper (?) abends im Sonnenhofe, im Pfarrhof, fand Peter, dann verlor ich mich. Ins Kärntnertor-Theater, plauderte mit der Kettel, Pisling, in die 2. Subskriptionsredoute, bei 1000 Menschen, fand Salzberg, Schenk mit Anhang, Entenfellner, Hruschka. Um 1 h ins Bett. Brachte Therese Bäckerei und die frohe Kunde, dass laut Kaisers Handbillett Kridl losgesprochen und frei sei; Topolansky brachte die frohe Botschaft. Therese speiste bei Reich und blieb den Abend. Von Joseph kam ein Brief vom 6. Dezember aus Cap Haitien. Band 09 (IX.), Seite 163v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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