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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8576 1821 1 21 Gefroren. Im Burgtheater „Es spukt“, „Gefallsucht“, im Kärntnertor-Theater „Barbier von Sevilla“, im Theater an der Wien „Einsiedler im Lerchenwalde“, dann „Silberschlange“, Billett den Reimannischen. Den Vormittag beim Grafen, suchte LaTour. Mittags bei Wohlfarth mit Kridl, Wagner, Streitfort, Axt; es war nicht sehr lustig. Kridl ging zu Nitschner und LaTour, ersteren fand er nicht. Sprachen uns bei Lehner. Ich ins Kärntnertor-Theater, dann in die erste Subskriptions-Redoute, mit Blumendekorierung im Kleinen Saal und stärkerer Beleuchtung, Eintritt 5 fl. Erst spät sammelten sich bei 800 Menschen, wenig Frauenzimmer. Ich sprach Koch, Seng, sah die Schröder, Pfeiffer und war um 10 h zu Hause Band 09 (IX.), Seite 161r
8577 1821 1 22 Windig, etwas gefroren. Im Burgtheater „Revers“, im Kärntnertor-Theater „Feodora“ und „Übelgehütetes Mädchen“, im Theater an der Wien „Udalrich, Markgraf von Mähren“, Schauspiel in 5 Akten, Billett dem Reimann. 1. Konzert der Mad. Catalani im Großen Redoutensaal, 5 fl., Gal[erie] 10 fl. Den Vormittag beim Grafen, bei Kaan. Obrist Thörring (?) ist abgereist. Mittags mit Therese, Agnes, Moreau, Harrucker bei Fux, sein Geburtstag. Ich schickte weißen und roten Wein und siebenbürgischen Ausbruch; auch Kridl kam, wegen welchem ich wieder den Löhr sprach. Nach Mittag in Geschäften, in Gesellschaft, dann in den Redoutensaal. Sehr voll. Sprach Ball, Seng, Kettel, die Wohlfarth. Vom Hofe waren der Kronprinz, Carl und Anton. Das Publikum machte mit ihr nicht viel. Band 09 (IX.), Seite 161v
8578 1821 1 23 Trüb. Im Burgtheater „Nachtlager in Granada“, „Gefallsucht“, im Kärntnertor-Theater „Rotkäppchen“, Im Theater an der Wien „Italienerin in Algier“. Den Vormittag beim Grafen. Agnes, Emmel und Dräxler speisten da. Nach Mittag sprach ich Hoch[eder?]. In Gesellschaft, dann ins Theater an der Wien sprach Kettel, Seng. Sprach viel mit Sieber wegen Kridl; alles bedauert ihn, aber niemand hilft. Ich ging allein nach Hause. Band 09 (IX.), Seite 161v
8579 1821 1 24 Trüb. Im Burgtheater „Allzu scharf macht schartig“, im Kärntnertor-Theater „Schatzgräber“, „Nina“, im Theater an der Wien der Katharina Canzi erster Versuch als Rosine im „Barbier von Sevilla“. Den Vormittag beim Grafen. Mit der Reimann in die Porzellanfabrik, kaufte 2 Schalen und 2 Schüsseln für 20 fl., und hörte, dass der Lump im Garten am Sonntag wieder jämmerlich prügelte. Fuhr gleich zum Schwarzer und Schwanberg und bat sie, beide vorrufen zu lassen und ihn exemplarisch zu bestrafen. Zur St. Marxer Linie, Neujahr den Aufsehern. Wagner als Verweser, Kridl, Wohlfarth speisten mit uns. Nach Mittag zur Vladár, dann ins Theater an der Wien, fand die Römer, welche mir den Einbruch im Münzhaus vom Sonntag von 36.000 fl sehr deutlich erzählte. Vier Diener sind zwar eingesperrt, aber ohne Beweise. Band 09 (IX.), Seite 161v
8580 1821 1 25 Trüb. Im Burgtheater „Turnier zu Kronstein“, im Kärntnertor-Theater „Barbier von Sevilla“, im Theater an der Wien Einnahme der Kinder „Fehlgeschossen“ und Silberschlange“. Den Vormittag beim Grafen, wegen Kridl, niemand will tätig helfen. Richart, sie, Dräxler, Schießl, Jungmann speisten da. Roller besuchte uns mit seinem Andres, und sagte uns, dass er zu Ostern nach München reise, wo er mit 2000 fl., i.e. 1800 fl. Münze engagiert ist. Ich schrieb dem Jean, dass die geschickte Leinwand nur Percal sei, also nur den halben Wert habe. Nach Mittag zu Lehner, in Gesellschaft, dann zu Reimann und zum Souper zu Eckl, mit Richart, Moser, der Familie Rheinisch (?), dann 2 junge Männer, welche sangen und Klavier spielten. Besonders gut war der Schill und gebratene Austern. Band 09 (IX.), Seite 162r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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