Heil[ige] 3 König. Tauwetter, von den Dächern strömt es sehr heftig. Im Burgtheater „Liebhaber und Nebenbuhler“, im Kärntnertor-Theater „Rotkäppchen“, im Theater an der Wien „Italienerin in Algier“ mit der Schütz; die Oper gefiel. Den Vormittag beim Grafen mit Mericzay, mittags mit Fink und Axt bei Wohlfarth. Abends 5 h Girardonis Optik beim Wasen (?), 6 Bilder. Dort waren die Reimann mit Theodor, Schießl mit Anhang, Dräxler mit Hermine (?), Römer mit Marie (?). Mit Theodor nach Hause, unterhielt mich mit der Optik, dann ins Bett.
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Auf den Straßen schwimmt es. Im Burgtheater „Alpenröslein“, [im Kärntnertor-Theater] „Barbier von Sevilla“, im Theater an der Wien „Wilhelm Tell“. Den Vormittag beim Grafen, Unterhandlungen mit Kaan wegen Wolle auf 2 Jahre zu 140 fl, gibt 30.000 fl. zu 12%; schlechtes Geschäft. In Kridls Gesellschaft speiste ich beim Sträußl bei Vladár. Ins Krippenspiel, dann ins Kärntnertor-Theater. Alles ging ruhig vor sich, die Loge den Hoffmannischen und Ball. Therese holte ich bei Assen ab, wo sie mit Reich war.
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Stinkender Nebel, sehr kotig; Regen, teuflisches Wetter Im Burgtheater „Erinnerung“, im Kärntnertor-Theater Einnahme der Rozier „Aladin“ mit 3 Tanzstücken, dann „Aline“; im Theater an der Wien „Italienerin in Algier“. Den Vormittag beim Grafen, beim Fürsten in Mariahilf, sprach Kárner und sah wiederum das Museum. Kridl, Ullmann, Dirzka, Forti, Ruthner, Kárner, Dräxler speisten da, wir lachten viel über Ruthner und Forti, dann zu Kridl wegen seinem fatalen Dekret vom Oberst-Kämmereramt, vom 5. Sprach Lehner, ins Kärntnertor-Theater, leer, sprach Seitz. Nach der Operette nach Hause und arbeitete. Therese war bei Moser.
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Wie gestern. Im Burgtheater „Jungfrau von Orleans“, im Kärntnertor-Theater „Ostade“ und „Caliph von Bagdad“, Mlle. Charlotte Pfeiffer von München. Im Theater an der Wien „Des Hasses und der Liebe Rache“. Den Vormittag beim Grafen, lauter Odiosa. Kaan will zurückhandeln, nirgends Geld, verzweifelte Lage. Kridl, Dräxler und Agnes speisten mit uns. Nach Mittag zu Hause, dann zur Institutssitzung bei Porz. Nur die Hälfte der Außchussmitglieder erschienen, Gilleis präsidierte. Es dauerte bis ½ 7 h, es wurde Rechnung vorgelegt. Den Abend waren bei Therese die Wohlfarth, Eberle und Massauer. Sie spielten, ich ging ab und zu, las, ordnete Bücher.
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Nebel. Im Burgtheater „Fürsten Chowansky“, im Kärntnertor-Theater „Tausch“, „Nina“, im Theater an der Wien „Italienerin in Algier“. Den Vormittag Rechnungsschluss mit Mericzay. Mittags allein, nach Tische mit Jeanettl. Nach Mittag arbeitete ich zu Hause, ließ mir die Hühneraugen heilen und ein Wundenpflaster auflegen. Zur Geissler, zu Lehner, einen Augenblick ins Kärntnertor-Theater, sehr leer. Fand Therese im Bette.
Band 09 (IX.), Seite 159r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.
Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:
Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.
Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).