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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7636 1818 6 26 Veränderlich..Im Burgtheater „Witwer“, „Strohmann“, im Kärntnertor-Theater „Feodora“, „Nina“, „Aline“, im Theater an der Wien „Käthchen von Heilbronn“, Carl und sie gefallen nicht mehr. Therese fuhr früh in den Garten, ließ Bier abziehen und blieb draußen. Ich speiste bei Wohlfarth nicht, sondern sie führte mich zu Benkó in den Prater, wo Weikersheim ein Diner gab. Es waren 11 Personen, darunter die Patzani (?), 2 Soosmann (?), Bechier (?) und Hamburger. Sahen Wagners und Benkós Gärteln, besuchten Stuwer. Um 6 h zum Grafen, der aus Preßburg kam. Nach 7 h samt Hoffmann in den Garten, Wohlfarth mit Weikersheim und Soosmann spielten. Nach 10 h ins Bett. Band 09 (IX.), Seite 26v
7637 1818 6 27 Veränderlich. Im Burgtheater „Wildfang“, im Kärntnertor-Theater „Zum Löwen“, „Nachtigall und Rabe“, m Theater an der Wien „Bürger von Wien“, Carl als Staberl. Früh zum Grafen, zu Wohlfarth. Die Moser, Jungmann und Weidmann speisten da. Nach Mittag in den Garten, Wagner und Schießl kamen. Band 09 (IX.), Seite 26v
7638 1818 6 28 Warm. Im Burgtheater „Sappho“, im Kärntnertor-Theater „Titus“, im Theater an der Wien „Fiaker“. Im Landhaus-Saal für die Salzburger Abgebrannten „Timotheus“. Früh zum Grafen, Therese fuhr in den Garten. Mittags bei Wohlfarth, dann auch in den Garten, Vogelschießen, große Gesellschaft. Therese sah dem Brettschaukeln zu, Hoffmann und Schönauer fielen herab, Therese brach in lautes Weinen aus. Band 09 (IX.), Seite 26v
7639 1818 6 29 Peter und Paul. Trüb, stürmisch, nach Mittag Regenguss. Im Burgtheater „Wildfang“, im Kärntnertor-Theater „Beide Füchse“, im Theater an der Wien zum ersten Mal „Ehescheuer“, Carl und sie spielen, „Kasem – die Launen des Glücks“, Oper in 1 Akt von Klingemann, Mus[ik] von Riotte. Zu Braun, Pepermann, Stoß. Joris, Mühlhofer. Den Vormittag in voller Arbeit, mittags mit Therese zu Wohlfarth. Nach Mittag mit Baumann in den Garten; Wohlfarth, Kridl, Axt, Weikersheim spielten, wir fuhren ins Burgtheater. Band 09 (IX.), Seite 26v
7640 1818 6 30 Trüb, Regen, nach mittags war es heiter. Im Burgtheater „Jude“, im Kärntnertor-Theater „Fidelio“, im Theater an der Wien „Wahn“, „Kasem – Die Launen des Glücks“. Im Leopoldstädter Theater „Der lustige Fritz“, Posse von Meisl. Den Vormittag beim Grafen, erhob vom Leistner 20.000 fl., zahlte. Jungmann, Wohlfarth und Weidmann speisten da. Nach Mittag mit Wohlfarth ins Dienstbotenamt, dann in Gesellschaft ins Leopoldstädter Theater. Eröffnung der neuen Brücke beim Josephstädter Tor; wir machten die Promenade über die Glacis. Therese war mit Weber, Pepi, Dermer im Burgtheater „Jude“. Stifft kaufte mir 33 Bankaktien für 1530 fl., Kurs 243 fl.. Band 09 (IX.), Seite 26v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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