Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Sappho“, im Kärntnertor-Theater „Joseph“, im Theater an der Wien „Fiaker in Wien“. Den Vormittag beim Grafen, er gab mir ein Billett zum Konzert der Catalani. Mittags mit Weidmann, Schießl kam zum Kaffee. Nach Mittag mit Therese in den Garten. Heute fingen wir den so zerstörerischen Maulwurf, der Anstreicher erschlug ihn halb mit dem Pinsel. Dann ins Konzert der Catalani im großen Redoutensaal, 1492 Personen, Einnahme 17.000 fl., die Direktion bezog 30 %. Sie hat wenig und unsichere Höhe, ihre Tiefe klingt hohl. Sie sang 4 Arien und schloss mit dem „Gott erhalte“. Salieri machte ihr die Cour und führte sie immer auf und ab. Der Lärm des Adels war wütend, ein Teil des Publikums betrug sich besonnen. Dann wieder in die Credenz, blieben beim Souper und waren sehr gut unterhalten. Kurs 351 (!?) fl..
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Veränderlich. Im Burgtheater „Aussteuer“, die Costenoble spielt. Im Kärntnertor-Theater „Der Diener aller Welt“, „Hochzeit auf dem Lande“, Mlle. Cesarini-Laumer (?) tanzt. Im Theater an der Wien „Haus zu verkaufen“, Müller Sohn spielt, „Berggeist“. Den Vormittag beim Grafen, mittags speiste Weidmann da. Nach Mittag nach Sievering, gingen in den Steinbruch, besuchten Fischer auf seiner schönen Anlage, hatten Spaß mit seiner Wasserleitung, fanden den Magistratsrat Zechel (?), Hagen (?) von der Post, sahen das Gärtl vom Machauer (?) und fuhren gegen 8 h zurück. Im Burgtheater in Eberls Gesellschaft, dann kam Kridl, welchem ich sagte, dass er ernstlich reden möchte. Heute war das feierliche Requiem für Roose bei den Augustinern.
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Ein schöner, warmer Tag. Im Burgtheater „Sorgen ohne Not“, im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“, im Theater an der Wien Konzert der Catalani, sie singt 4 Arien, zum Schluss Variationen von Paisiello. Sehr voll, Einnahme 14.845 fl.; mittelgroße Galerieloge 126 fl., kleine 100, große Parkettloge 100, kleine 80 fl., Sitz im Parkett 12 fl., 2.Galerie 8 fl.; Parterre 8 fl., 2. Galerie 6 fl., 3, 5 fll., 4. 3 fl.; ungeheure Preise, welche sie nicht verdient. Den Vormittag beim Grafen, Keglevich. Richart, Kridl mit Nazl, Frau, Mutter, Kindern, Wohlfarth, Streitfort, 12 Personen speisten da. Nach Mittag alle in den Garten, große Gesellschaft; Butschek, Cachée (?), Schmidt, Adelstein (?), Fux mit Anhang, 40 Personen; um 10 h nach Hause.
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Ein heisser Tag. im Burgtheater „Fremde“, im Kärntnertor-Theater „Talente durch Zufall“, „Aline“, im Theater an der Wien „Haus zu verkaufen“, „Berggeist“. Abreise des Grafen, vor 7 h zu ihm, dann arbeitete ich. Mit Therese ins Diana-Bad, mittags zu Wohlfarth. In den Schwarzenberg-Garten, zum Mondschein in Gesellschaft. Therese fuhr in den Garten, schlief draußen und war allein. Ich ins Kärntnertor-Theater, dann verdrießlich ins Bett. Kurs 247, der # 11 fl. 14 x.
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Warm, heftiger Staub. Im Burgtheater „Rehbock“, im Kärntnertor-Theater „Tancred“, im Theater an der Wien „Turnier zu Kronstein“, Carl, Direktor zu München, als Starkenburg, sie als Elsbeth. Um 7 h zu Therese in den Garten, frühstückte mit ihr und Reinl. Arbeitete den ganzen Vormittag, mittags mit Kárner bei Radl. Nach Mittag alle im den Garten, Kárner fuhr mit Ech und Axt, Aufstecken der Taferln. Spät ins Kärntnertor-Theater, in Eberls Gesellschaft.
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Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.
Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:
Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.
Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).