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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7616 1818 6 6 Warm. Im Burgtheater „Puls“, „Heirat durch ein Wochenblatt“, im Kärntnertor-Theater „Tancred“, im Theater an der Wien „Höfliche Grobiane“. Den Vormittag beim Grafen, bei Fuljod, Namenstag Claudius. Richart speiste mit uns. Nach Mittag in den Garten mit der Wohlfarth – er fuhr mit Axt nach Grafenegg –, der Krieghammer, Kathi mit Geliebtem; Radl mit Birkmayer waren auch im Garten. Dann ins Burgtheater, die neuen Charaktere im „Wochenblatt“, vor allem Costenoble als Jude zu sehen. Therese schlief draußen. Band 09 (IX.), Seite 24v
7617 1818 6 7 Windig. Im Burgtheater „Pflegesöhne“, im Kärntnertor-Theater „Dichter und Tonsetzer“, im Theater an der Wien „Parteienwut“. Im Augarten die Draisin-Fahrer. Therese ist im Garten. Den Vormittag beim Grafen, bei Kridl, mittags bei Wohlfarth. Nach Mittag im Garten, Spaß mit dem Hanswursten; die Rohrweck kam mit Seitz, Töpfer, seine Kathi fiel beim Berg, der Vater und Seitz auf sie, großer Jammer, der sich aber bald endete. Der Staub war ganz unerträglich, die Fahne musste abgenommen werden. Abends ließ ich die Reimannischen Draisin fahren. Therese fand ich mit Kopfweh liegen, die Agnes bei ihr. Band 09 (IX.), Seite 24v
7618 1818 6 8 Veränderlich. Im Burgtheater „Findling“, „Essighändler“, im Kärntnertor-Theater „Gefangene“, „Nina“, im Theater an der Wien „Der rechte Weg“, „Berggeist“. Draisin-Fahren zum letzten Mal. Den Vormittag beim Grafen, die Sepherl schickte ich zu Therese in den Garten, ich speiste mit Richart bei der Wohlfarth. Zu Reimann wegen Vogelhaus von Wohlfarth, gab ihm die Loge ins Burgtheater. dann in Gesellschaft zum Bayer, über Nikolsdorf in den Garten. Kurs 245 fl.. Band 09 (IX.), Seite 24v
7619 1818 6 9 Kalt, windig, sehr staubig. Im Burgtheater „Taschenbuch“, „Großmama“, im Kärntnertor-Theater „Medea“, im Theater an der Wien „Tiroler Wastel“, Seipelt als Bäckermeister Jodel. Den Vormittag beim Grafen, Wohlfarth kam mittags von Grafenegg. Richart und Weidmann speisten da. Nach Mittag mit Therese und Richart zu Peter. Zu Reimann, dann in den Garten. Abends ins Kärntnertor-Theater, sah die Catalani, fand nichts Ausgezeichnetes. Dann ins Burgtheater, die Reimann, Wohlfarth mit ihm ins Leopoldstädter Theater. Kurs 247 fl., der # 11 fl. 14 x. Band 09 (IX.), Seite 24v
7620 1818 6 10 Trüb, kalt, etwas Regen. Im Burgtheater „Dienstpflicht“, im Kärntnertor-Theater „Diener aller Welt“, „Aline“, im Theater an der Wien „Hausgesinde“, „Berggeist“. Den Vormittag beim Grafen. Heute schickt Reimann das Vogelhaus in den Garten. Mittags speiste Richart mit uns, besuchte Wohlfarth, welcher seinen Wagen überladen. Nach Mittag zu Roller, zu Reimann, in den Garten, war dort ganz allein, bis ½ 9 h, dann ins Burgtheater, in Gesellschaft mit Reimann. Band 09 (IX.), Seite 25r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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