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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7601 1818 5 22 Ein kalter, rauer, doch heiterer Tag. Im Burgtheater „Yngurd“ mit Lemm, dem Reimann die Loge. Im Kärntnertor-Theater „Lotterielos“, „Aline“, im Theater an der Wien „Bestohlene“, „Berggeist“. Wir schliefen gut, ich zum 2. Mal [im Garten]. Um 7 h frühstückten Reinl und Hoffmann mit uns. Ich ließ an der Brücke eine Gruppe von 7 Fichten setzen, ging bis 10 h im Gatten herum. Dann zur DeCaro, wegen Reinl zu Ullmann, Leeb, Mayer, Stoß, zu Sieber wegen Erlaubnis zur Aufsteckung einer Fahne, weiß und rot, welche er gerne bewilligte und ich gleich bei Tschepp bestellte. Sie wird 14 Schuh hoch, 6 Schuh lang und 4½ Schuh breit. Therese blieb im Garten, ich speiste bei Wohlfarth. Nach Mittag im Garten, Konferenz mit Brentinger. Sein Überschlag ist 1300 fl, wird nicht gemacht. Horschelt kam mit Neefe, später die Wohlfarth mit Axt. Kridl, welcher nichts ausrichtete, kam alleine. Ins Kärntnertor-Theater, dann ins Bett. Band 09 (IX.), Seite 22v
7602 1818 5 23 Heiter, die Kälte lässt nach. Im Burgtheater „Welcher ist Bräutigam ?“, Rosalie die ältere Böhler, Käthe die jüngere. Im Kärntnertor-Theater „Titus“, im Theater an der Wien „Feodora“, „Berggeist“. Um 10 h mit Wohlfarth, ihr und Neefe nach Baden. Nach 12 h in den Park, fanden 20 Menschen, Richart mit Sonnleithner. Speisten beim Hirschen, fanden Weidmann. Zum Scheiner, in den schönen Garten des Ossolinski, welcher uns selbst herumführte; die Felsenpartie ist gotisch, der Tempel allerliebst. Sassen auf dem Platz, Hensler beehrte uns mit Loge No. 13; umarmte und drückte mich. Er beginnt seine Direktion mit „Weihe des Tempels“, Prolog, englischem Terzett, Schradetzky, Weizinger und Lenz (?) tanzten, dann „Essighändler“, Oper in 1 Akt von Mayr; neue Kurtine nach Feyer (?), gemalt von Schilcher und Neefe. Henslers Beginnen langweilte mich gar sehr. Soupierten beim Hirschen, schliefen beim Lichtenecker. Therese hatte die Moser zu Gast, mit ihr im Garten. Roose wurde gestern versehen. Kurs 251 fl.. Band 09 (IX.), Seite 22v
7603 1818 5 24 Heiter, kühl, mittags machte es 3 Regengüsse. m Burgtheater „Wald bei Hermannstadt“, im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“, im Theater an der Wien „Turnier zu Kronstein“. Umgänge in den Vorstädten. Um 9 h kam ich aus Baden zurück nach Haus, Unterredung bei Kridl. Therese fuhr schon früh zu Reimann. Ich schrieb dem Grafen, dann zum Reimann speisen, er überraschte uns mit Einladen des Wohlfarth, Frau und Toni. Nach Mittag in den Garten, Überraschung der Fahne, Außteckung der großen Fahne im Garten auf der Galerie, trotz Regen gingen wir doch in den Garten, die Fahne zu bewundern. Sahen das von August verfertigte englische Schönsehrohr, mit Wohlfarth, Hoffmann zum Wasen (?) in den neuen Garten. Ins Burgtheater, wohin auch die Assen kam, dann ins Bett. Ankunft des Andres. Band 09 (IX.), Seite 23r
7604 1818 5 25 Veränderlich, kalter Wind. Im Burgtheater „Schuld“, die ältere Böhler als Jerta, die jüngere Otto, Lemm der Valeros. Im Kärntnertor-Theater „Zum Löwen“, dann „Aline“, im Theater an der Wien „Turnier zu Kronstein“. Früh mit Stifft in sein Quartier, ordnete manches, in No. 391, in Müllers Haus. Zu Wohlfarth, dann schrieb ich dem Grafen. Der Andres und Richart speisten da. Therese führte den Andres zum Direktor Kridl, dann zum Carl Kridl, seinem Prinzipal. Nach Mittag zu Hoffmann, dann auch in den Garten, hatten Besuch von Mericzay und Schwester. Abends mit Pepi, Assen und Eberl ins Burgtheater. Die Neuen gefielen nicht sehr. Heute kam die Nachricht, dass des Nesingers Mutter am Freitag am Schlag verstorben sei. Kurs 245 fl.. Band 09 (IX.), Seite 23r
7605 1818 5 26 Heiter, aber kalt, nach Mittag veränderlich. Im Burgtheater „Kabale und Liebe“, die Böhler als Luise. Im Kärntnertor-Theater „Don Juan“, im Theater an der Wien „Brandschatzung“, „Berggeist“. Früh zu Hause, zu Eberl, in Müllers Haus, in den Garten. Wohlfarth, Andres und Richart speisten mit uns. Nach Mittag fuhr Therese zu Dräxler in den Garten, ich zu Wohlfarth, dann in Gesellschaft in den Prater, es war nicht sehr angenehm. Wir jausneten im Turm zu Gothenburg. Dann zu Reimann, ins Kärntnertor-Theater. Band 09 (IX.), Seite 23r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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