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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7596 1818 5 17 Heiter und Gewittergüsse. Im Burgtheater „Mädchen vom Marienburg“, die ältere Böhler. Im Kärntnertor-Theater „Fanchon“, im Kärntnertor-Theater das Gestrige. Früh arbeitete ich zu Hause, mit Therese und Jungmann in den Garten, Therese speiste da. Ich um 12 h in die Stadt, schrieb dem Grafen, mittags bei Wohlfarth. Nach Mittag holten Wohlfarth, Hoffmann und ich Therese im Garten ab, fanden Roller, assen gute Würsteln. Dann ins Kärntnertor-Theater. Therese weinte, war sehr melancholisch, und alles Besorgnisse wegen F[anny ?]. Band 09 (IX.), Seite 22r
7597 1818 5 18 Veränderlich. Im Burgtheater „Elise Valberg“, die Böhler von Leipzig als Fürstin. Im Kärntnertor-Theater Einnahme der Millière „Vetter aus Bremen“, „Aline“, Ballett in 3 Akten von Aumer, Mus[ik] von Carl Blum, Aumer als St. Phar. Im Theater an der Wien „Turnier zu Kronstein“. Den Vormittag arbeitete ich teils zu Hause, teils in No. 391. Mittags speisten Kridl, Wohlfarth und Richart da, mit Rösner und Fiala. Nach Mittag in den Garten, mit Fiala in sein Beleuchtungsmagazin, sahen die Manipulation, dann Apothekermörser von der Haidinger. Später ins Kärntnertor-Theater. Der 1. Akt und der Schluss des Balletts gefielen, das andere ist überladen. Die Millière tanzte sehr wenig, am Ende dankte sie Aumer durch Pantomime. Kurs 240 fl.. Band 09 (IX.), Seite 22r
7598 1818 5 19 Warm, heiter. Im Burgtheater „Sappho“, im Kärntnertor-Theater „Don Juan“, die jüngere Böhler als Zerline. Im Theater an der Wien „Landhaus“, dann „Waldmädchen“. Früh kamen von Ács 2 Schinkerln und 11 Pfund Speck, wofür ich dem Gittig dankte. Schießl, welcher mir eine Art chinesisches Feuerwerk brachte und unerschöpflich ist, speiste samt Wohlfarth, Elsler, Weidmann, Richart da. Nach Mittag im Garten, Richart, Schießl, Jungmann, die Etzelt gingen hinaus. Kridl ging zu Hoffmann, später kamen Gewey, Reimann. Der Verdruss mit der Wohlfarth wegen ihrer anzüglichen Reden störte mein Vergnügen. Kurs 247 fl.. Band 09 (IX.), Seite 22r
7599 1818 5 20 In der Nacht Regengüsse. Im Burgtheater „Verstand mit Herz“, mit Hedwig, der älteren Böhler, Lemm als Rudolph. Im Kärntnertor-Theater „Gutsherr“, mit Babette, der jüngeren Böhler, „Aline“; im Theater an der Wien „Turnier zu Kronstein“. Früh mit Therese in den Garten, dann mit Wohlfarth zum Brandmayer und Lackierer. Um 12 h zu Hause, Therese speiste im Garten, ich bei Wohlfarth. Nach Mittag in den Garten, fanden die Etzelt Lisett mit Bruder Fritz und Scheller (?), dann die Salmi mit Leithner und Fräule Lebitsch; blieben bis 11 h; allen gefiel der Garten außerordentlich, alle entzückte die schöne Aussicht; Wohlfarth ließ durch seinen Jung die 2 Eimer Bier abziehen. Dann ins Kärntnertor-Theater, sprach Kridl; später mit Wohlfarth ins Burgtheater, sahen die Neuen, welche sich nicht viel über das Mittelmäßige erhoben, beide dennoch vorgerufen wurden. Kurs 253 fl., der # 11½ fl.. Band 09 (IX.), Seite 22r
7600 1818 5 21 Fronleichnam. Ein schöner Tag; gegen Mittag erhob sich ein rauer Wind, der bis in den Abend dauerte. Therese fuhr mit der Sepherl wegen dem großen Diner schon um 9 h in den Garten. Ich sah die sehr armselige Prozession, angeführt vom Ludwig. Dann in No. 391, schrieb an den Grafen und um 12 h mit Wohlfarth in den Garten. Wohlfarth, sie, Tony, August, Nesinger, Wilt (?), Richart., Kridl, Agnes, Streitfort, Gießer und Frau speisten mit uns im Freien, nach Mittag kam große Gesellschaft, Eberl mit Sellis (?), Massauer mit Mann, Mädchen und der wieder gesundenen (?) Weber, Axt, Schmidtbauer, Reinl, Petrowitz mit Freundin. Die Tarockpartie dauerte bis gegen 10 h, die anderen gingen bis gegen 9 h und ich legte mich. Band 09 (IX.), Seite 22v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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