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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7561 1818 4 12 Regen. Im Burgtheater Hölken als „Graf von Burgund“, im Kärntnertor-Theater „Tag voll Abenteuer, im Theater an der Wien „Schlummre ! Träume und erkenne !“. Den Vormittag beim Grafen. Im Landständischen Saal Krügers erstes Concert spirituel. Mittags mit Kárner, Jean und Wohlfarth bei Radl; Kárner sagte ab, statt dessen nahmen wir Müller mit, welcher uns nach Tische sehr angenehm unterhielt. Richart, Streitfort, die Wohlfarth Tony – mit dieser war ich im Konzert – und Hoffmann kamen nach. Später zu Wohlfarth, dann ins Burgtheater; dieser Hölken gefällt nicht, überhaupt ging die Vorstellung matt. Band 09 (IX.), Seite 18v
7562 1818 4 13 Kalter Wind, mittags schneite es. Ich besorge sehr für die Obstblüte. In den Hoftheatern Norma wegen Theresia, im Theater an der Wien zum ersten Mal „Rächendes Gewissen“. Den Vormittag beim Grafen, Institutssitzung bei Ernst. Mittags mit Jean bei Wohlfarth dann mit ihnen in den Augarten, Lizitation des Marialva-Saals und Gerätschaften. Wir kauften nichts. 12 Sesseln wurden für 42 fl. und auch teurer verkauft. Abends mit Wohlfarth ins Josephstädter Theater „Zauberin aus Liebe“, Posse in 3 Akten. Therese war bei Haidinger. Kurs 268 fl.. Band 09 (IX.), Seite 18v
7563 1818 4 14 Kalt. Heute gibt es Eis. Im Burgtheater „Donna Diana“, im Kärntnertor-Theater „Tancred“, im Theater an der Wien „Lorenz als Räuberhauptmann“, „Porträts“. Den Vormittag beim Grafen, bei Fibuly, mittags allein. Jean reiste mittags um 2 h mit Hofer nach Eisenstadt. Nach Mittag besuchten wir Neefe und Roller, gaben dem Reimann die Loge im Burgtheater, wohin auch Hoffmann kam. Fuhr mit Therese in den Garten; die Maler arbeiten. Ins Kärntnertor-Theater, dann in Gesellschaft, wieder ins Kärntnertor-Theater, dann ins Bett. Band 09 (IX.), Seite 18v
7564 1818 4 15 Kalt, heiter. Im Burgtheater „Welche ist die Braut ?“, im Kärntnertor-Theater „ 2 Geizige“, „Zauberschlaf“, im Theater an der Wien „Richard Löwenherz“, die Willmann als Gräfin. Den Vormittag beim Grafen, mittags bei Wohlfarth. Dann in Gesellschaft in den Garten, die Maurer und Maler arbeiten. Ins Kärntnertor-Theater, dann ins Bett. Kurs [… ?, Wert fehlt]. Band 09 (IX.), Seite 18v
7565 1818 4 16 Die Kälte lässt nach. Im Burgtheater „Loch in der Tür“, im Kärntnertor-Theater „Titus“, die Pfeiffer als Vitellia. Im Theater an der Wien Einnahme des Joseph Gottdank „Mathias Corvinus“, Schauspiel in 4 Akten; die Handlung spielt in Romany-Vasár, Hauptstadt des Moldauer Stephan, Jahr 1467. Den Vormittag beim Grafen, mittags allein. Heute brachte mir Leistner 1000 fl. in Banknoten. Gewöhnliche Kaffeegesellschaft, ich schrieb dem Gottlieb dann in den Garten. Mit Therese und Wohlfarth ins Theater an der Wien; Fanny passierte vor dem Theater. Voll, auf die 2. Galerie Nach dem 3. Akt und beim Schlusse wurde Weidmann gerufen, die Szene mit Zapolya – Rüger – machte große Sensation. Kurs 268 fl.. Band 09 (IX.), Seite 18v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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