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Anzeige von 7476 - 7480 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7476 1818 1 17 Nach Mittag wieder Sturm, nachts Regen. Im Burgtheater „2 Auvergnaten“, „Vetter in Lissabon“, im Kärntnertor-Theater „Schatzgräber“, „Zauberschlaf“, im Theater an der Wien Einnahme des Hasenhut „Alceste“, die Huber, Wille als Hierophant. Den Vormittag beim Grafen, zu Fibuly. Mittags speiste Girardoni da, auch Schießl, Ullmann. Dann ich in Gesellschaft und in beide Theater, bei W[ohlfarth] soupierte ich. Die Familie Brentano brachte es dahin, den sich am 12. erschossenen Bruder Joseph nach Tresdorf führen zu dürfen. Band 09 (IX.), Seite 8v
7477 1818 1 18 Trüb, Regen. Im Burgtheater Einnahme der 5 Regisseure Koch, Roose, Koberwein, Krüger, Korn „Don Gutierre“, Trauerspiel in 5 Akten aus dem Spanischen „Der Arzt seiner Ehre“, des Calderon, von K[arl August] West / Schreyvogel. Gutierre ist ein Othello. Im Kärntnertor-Theater „Joconde“, im Theater an der Wien „Alceste“, gefiel nicht. Dritte Redoute. Den Vormittag beim Grafen, mit Mericzay, mittags bei W[ohlfarth]. Dem August gab ich gestern zum Geburtstagsfest eine blaue Schale mit Deckel. Nach Mittag mit Therese und Tschepp in den Garten, wo unser der Gärtner Reinl wartete, mit welchem ich wegen Abänderung meines Gartens und Pflanzung der von Boos (?) erhaltenen ausländischen Gewächse sprach. Vielleicht gelingt es mir doch, endlich einen Gärtner zu finden, welcher sich tätig der verwaisten Anlage annimmt. Mit Gustav spielte ich Billard, dann in die Redoute. Schießl zeichnete den Saal für die Optik; schlich dann mit Kridl und seinem Nazl herum. Es waren beide Säle erleuchtet, eine schöne Redoute von [Satzende fehlt]. Nach 1 h ins Bett. Band 09 (IX.), Seite 8v
7478 1818 1 19 Trüb, kälter. im Burgtheater „Gutierre“, gefiel, im Kärntnertor-Theater wegen Vogl „ 2 Füchse“, im Theater an der Wien „Alceste“. Den Vormittag beim Grafen, mittags bei W[ohlfarth]. Nach Mittag zu Vladár. Therese ging zur Moser. Mühlhofer zahlte die geliehenen 500 fl.. Ich war im Garten, Reinl fängt zu pflanzen an, trotz dem Schneegestöber setzte er die Bäume aus. Dann ins Burgtheater; Die Sprache ist schön, der 3. und 4. Akt langweilte. Die Tat des Aderlasses bis zum Tode ist grausam. Koberwein als Gutierre gefiel mir nicht. Gäh übernahm Lembert des Roose Rolle. Band 09 (IX.), Seite 8v
7479 1818 1 20 Gefroren, heiter; nach Mittag rauer Wind. Im Burgtheater „Silb[erne] Hochzeit“, im Kärntnertor-Theater „Medea“, im Theater an der Wien „Gebess[erter] Lorenz“, „Porträts“. Den Vormittag beim Grafen, mit Seitz und Mericzay. Mittags zu Hause, nach Mittag mit Therese und Wohlfarth in den Garten; Reinl arbeitet. Ins Kärntnertor-Theater, da war Therese mit der Reimann und Weber. Ich bei W[ohlfarth], er spielte bei Hofer; dann ins Bett. Band 09 (IX.), Seite 9r
7480 1818 1 21 Im Burgtheater „Welche ist Braut ?“, im Kärntnertor-Theater Einnahme des Aumer „Zauberschlaf“, vorher „Kleiner Deklamator“. Im Theater an der Wien zum 1. Mal „Landhaus an der Heerstraße“, dann zum 1. Mal „Lorenz als Räuberhauptmann“, von Gewey, 2 Akten, Mus[ik] von Kinsky. Den Vormittag beim Grafen. Wohlfarth, Kridl, sein Neffe Ignaz speisten mit Elsler da. Nach Mittag in die Porzellanfabrik, dann ins Theater an der Wien. Die Posse von Gewey ist äußerst langweilig, unter aller Kritik und verdiente ausgezischt zu werden. Therese ging ins Burgtheater, mit der Oeppinger (?), welche ihre Schwägerin mitnahm; Jungmann, Hitzinger, Weber kamen nach. Heute schrieb ich dem Jean und Hanisch. Kurs 299 fl.. Band 09 (IX.), Seite 9r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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