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Anzeige von 7031 - 7035 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7031 1816 10 30 Trüb, kalt. Im Burgtheater „Armut und Edelsinn“, im Kärntnertor-Theater „Kunst- und Liebesproben “, „ 2 Tanten“, im Theater an der Wien „Leben ein Traum“. Den Vormittag beim Grafen, die Gräfin ist hier. Kridl speiste mit uns Fasan; nach Mittag konferierten wir wegen Reglement für seine Beamten. Dann zum Adler, abends der Gesellschaft wegen ins Kärntnertor-Theater, Jungmann kam nach, vorher sprach ich Wohlfarth. Bei Therese war die Motzelt Nettl. Band 08 (VIII.), Seite 132r
7032 1816 10 31 Trüb, feucht, Nebel. Im Burgtheater „Phädra“ mit Lange, im Kärntnertor-Theater „Joseph“, im Theater an der Wien „Bestohlene“, „Chevalier Dupé“. Früh arbeitete ich beim Grafen, entwarf ein Zirkular für Kridl, Schießl, Nany und Motzelt Nanett speisten da. Nach Tische kamen Jungmann, Ullmann, Richart, Stifft; Jungmann klebte im Jux Richart sein Billett vorne am Hut an. Das gestern erschienene Arrosierungs-Patent setzte den Kurs auf 317 fl. herab, hob die Obligation auf 90 fl.. In Gesellschaft zur Moser, dann in die Loge ins Kärntnertor-Theater, Therese, Nany, Motzelt, Hitzinger und Joseph Hoffmann waren da. Ich brachte den Reimann Sitze an die Wien. Sträubl rechnet für die Hütte 670 fl., das ist schrecklich ! So ist noch gar niemand überhalten worden ! Ich schrieb die restlichen Gartenauslagen zusammen, selbe betragen 1900 fl.. Ungeheuer ! Band 08 (VIII.), Seite 132r
7033 1816 11 1 Regen. Im Burgtheater „Zeiträume“, im Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier“, „Die Pagen des Vendome“, im Theater an der Wien „Pygmalion“. Dass ich auf meine Gartenanlagen noch 1900 fl. schuldig bin und dass mich diese Unterhaltung auf 12.000 fl. zu stehen kommt, ist unglaublich, übersteigt alle Begriffe und ließ mich gar nicht schlafen. Früh zum Grafen, Keglevich. Übernahm von Stessel 63.700 fl. Kap[ital ?] und Int[eressen]. Vor Mittag besuchte ich die kranke Hruschka. Mittags mit Nany allein, nach Mittag kamen Richart und Ritz. Stifft, Jungmann und ich gingen zu ihm, um zu vernehmen, wie die Karte auf dem Hut gestern bemerkt wurde; es gab viel Spaß. Dann ging er mit auf den Josephsplatz, um die Reisewägen zu sehen, tranken in Gesellschaft Kaffee, spielte bei Reimann mit dem Konskriptions-Commissär Stillecker (?) Billard. Der Gesellschaft wegen ins Kärntnertor-Theater. Bei Therese waren der lebenssatte Neefe und Hitzinger. Band 08 (VIII.), Seite 132v
7034 1816 11 2 Trüb, kotig, mittags wurde es heiter. Im Burgtheater „Rothmantel“, im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“, im Theater an der Wien „Moses“. Im Leopoldstädter Theater Einnahme des Volkert „Simamdl-Bruderschaft“, Posse in 2 Akten von Krommer (?), Mus[ik] von Volkert. Früh zum Grafen, zum Klaviermacher Katholnig, zum Bertol. Wir speisten auf dem Balkon, Kaffeegesellschaft. Nach Mittag zu Biedermann, zu Franz Pálffy, der sich sehr erholt, zu Jeanette. Abends ins Leopoldstädter Theater. Schnupfen, Husten und Langeweile quälten mich auf dem Theater und ließen mich nicht schlafen. Band 08 (VIII.), Seite 132v
7035 1816 11 3 Trüb, kotig. Im Burgtheater „Wald bei Hermannstadt“, im Kärntnertor-Theater „Dichter und Tonsetzer“ mit Laucher statt Forti; im Theater an der Wien „3 Treppen hoch“, „Wäschermädchen“. Tableaux bei Schmirer. Früh zum Grafen, ich musste stets husten und niesen. Mittags speiste Dermer hier und Neumann, welcher Dienstag nach Krems [Crema ?] zum Regiment abgeht. In der Mittagsstunde im Kärntnertor-Theater Deklamation und Tableaux der Schröder, traf im Parterre mit Dermer zusammen und wir unterhielten uns recht gut. Nach Mittag holten wir Hoffmann ab, nahmen Richart mit und sahen des Silberarbeiters Schwegerl (?) Schattenspiel und chinesisches Feuerwerk, beides mittelmäßig. Dann ins Kärntnertor-Theater. Die Gesellschaft bestand aus 12 Personen und wir hatten viel Jux. Dräxler führte den Berliner Dekorateur Gropius auf. Band 08 (VIII.), Seite 132v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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