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Anzeige von 7001 - 7005 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7001 1816 9 30 Nebel, windig, Regen, hielt den Nachmittag an. Im Burgtheater „Joh[ann] von Finnland“, Mad. Pauli als Marie, Königin von Schweden. Im Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier“, „Hochzeit auf dem Lande“; im Theater an der Wien „Pygmalion“. Früh zum Grafen, mit ihm ins Schneiderhaus, zum Instrumentenmacher Katholnig, zu Reimann, in die Alleegasse, zu Brandmayer. Elsler war unser Gast, nach Mittag auf den Gartengrund, Neefe zeichnet die Anlage ab, der Regen vertrieb ihn, sehr unangenehm. Abends ins Kärntnertor-Theater, fand Gesellschaft, der „Dorfbarbier“ wurde sehr lustig gegeben. Dann ins Burgtheater, sah den 4. und 5. Akt. Ziegler als König von Schweden war ganz heiser, die Mad. Pauli sah sehr gut aus und wurde mühsam vorgerufen. Band 08 (VIII.), Seite 127v
7002 1816 10 1 Trüb, Regen. Im Burgtheater „Clementine von Aubigny“, im Kärntnertor-Theater „ Helene“, im Theater an der Wien „Pächter Robert“, „Waldmädchen“. Erhöhung der Theaterpreise; im Burgtheater 1. Parterre 2 fl., 2. Parterre 2 fl.12 x, 3. Stock 1 fl. 30 x. 4.Stock 48 x, Loge 12 fl., Parterre Sitz 3 fl., 3. Stock Sitz 2 fl.; im Kärntnertor-Theater Loge 12 fl., Parterre Sitz 3 fl. 30 x, Galerie Sitz 3 fl. 40 x, 3. Stock Sitz 2 fl. 30 x, 4. Stock 1 fl. 30 x, Gal[erie] und Parterre 2 fl., 3. Stock 1 fl. 30 x, 4. Stock 1 fl. 12 x, 5. Stock 30 x; im Theater an der Wien große Loge 36 fl., mittlere 18 fl., kleine 12 fl., Sitz im Parterre 2 fl. 30 x, Galerie 2 fl., Parterre 1 fl. 42 x, 2. Galerie 1 fl 15 x, 3. Galerie 42 x, 4. Galerie 24 x; großes Missverhältnis. Den Vormittag beim Grafen, mit ihm ins Schneiderhaus. Mittags speisten Ullmann und Kridl da. Für die Braut bekam ich von Bertoli das Tuch und 10 Ellen Taffet, 150 und 50 fl., welches Therese ihr abends gab. Nach Tische in die Alleegasse, ließ die Erdäpfel ausnehmen. Auf den Gartengrund; fand Neefe zeichnen, die Zimmerleute schlagen den Dachstuhl auf. Zum Adler, dann ins Kärntnertor-Theater, leer, und ins Burgtheater, voll. Im Regen nach Haus. Band 08 (VIII.), Seite 128r
7003 1816 10 2 Stürmisch. Im Burgtheater „Schuld“, im Kärntnertor-Theater „Ostade“, „Toilette des Alkibiades“, im Theater an der Wien „Pygmalion“. Ich verkaufte 2000 fl. zu 320 fl. Den Vormittag beim Grafen, von Preßburg kam Mehl, Verschiedenes. Mittags allein, nach Mittag auf den Gartengrund. Therese kaufte für die Braut einen gelben Strohhut und zierte ihn mit einem französischen weißen Band für 31 fl. Reimann besuchte ich draußen, kam in Gesellschaft. Ins Kärntnertor-Theater, plauderte mit Rosenau (?) und Seng. Band 08 (VIII.), Seite 128r
7004 1816 10 3 Regen, vor Mittag einige Stunden heiter, dann nach Tische Regengüsse. Vermählung der Nina mit Peter Fux, bei St. Stephan; ich kann sie nicht gutheissen. Früh zum Grafen, gegen 9 mit Therese zur Braut; Déjeuner mit Salieri, Phillebois, Peck, Frau, Tony, Hunglinger (?), Flaminia, Stöger (?), Agnes, Kinder; 14 Personen. Ich fuhr mit Therese zum Frühstück, dann wieder zum Grafen, welcher uns Wein und Konfekt schickte. Salieri, Kárner, Moreau, Starzer (?), Agnes und die Brautfamilie, 4 Personen, speisten da. Nach Tische kamen Weidmann, Ullmann, Jungmann, Richart. Nach Mittag zu Reimann, Alleegasse, Gartengrund, abends ins Kärntnertor-Theater, da war ich in Jungmanns Gesellschaft. Die Oper wurde con amore gegeben. Band 08 (VIII.), Seite 128r
7005 1816 10 4 Regen. Im Burgtheater zum 1. Mal von Goethe „Torquato Tasso“, Schauspiel in 5 Akten; im Kärntnertor-Theater „Neuer Gutsherr“, „Fest in Kisbér“. Im Theater an der Wien „Aschenbrödel“, Zimmermann als Prinz Ramiro. Früh zum Grafen, Baron Diller, Schneiderhaus. Schrieb dem Ortner, wegen dem langsamen, oft unterbrochenen Bau der Aussicht einen derben Zettel. Der Graf fuhr mittags nach Seibersdorf, Weidmann ist unser Gast, er zieht heute zur Scheringer in den 4. Stock Nach Mittag zu Haus, um 4 h mit Tschepp in die Alleegasse. Gartengrund, heute enden die Maurer die Gewölbe im Salettl. Abends in Gesellschaft ins Kärntnertor-Theater, nach der Oper das „Gott erhalte“. Assen Rostbraten, danach ins Burgtheater, sprach Wohlfarth. Therese putzte sich so schön und musste zu Hause bleiben, weil sie der Wagen nicht abholte. Band 08 (VIII.), Seite 128r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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