Sprung zur TabelleSprung zum MenüSprung zur SucheHotkey Referenz
Anzeige von 6741 - 6745 aus 11858
Sortiere nach 
Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
6741 1816 1 14 Heiter, ziemlich trocken. Im Burgtheater „Edukationsrat“, „Findelkind“, im Kärntnertor-Theater „Soliman“, im Theater an der Wien „Elster“, gefiel nicht sehr. Neefe frühstückte mit uns, dann zum Grafen. Nach 11 h mit Welker zum Drachneren (?) Fürsten (?), sahen seine Landschaften und wählten den Hafen des Kanals gegen die Stadt. Um 12 h besuchte ich den krummen Peter, welcher bei Richart in der Wohnung fiel. Mit Peter und ihr auf die Bastei, zu Richart. Mittags allein, nach Mittag große Arbeit zur 8. optischen Vorstellung für Johann, Dietrich und Gesellschaft, zu ersten Mal mit Feistritz. Das große Zimmer sieht sehr brillant aus, 22 Lichter brannten. Mein Porträt ist aufgemacht. Wir bedienten mit Kaffee, Mandelmilch, Bäckerei, Wein, Bier und Aufgeschnittenem, alles auf Silber serviert. Um 7 h kamen in 3 Wägen Dietrich, Bruder mit Frau und Kind, Rechnungsrat Herz (?) mit Tochter, Fortheim (?), Hoffmann Vater, mit Oberzeugwart Medl, Jean; Bettl, Julie, Schenk mit Rasim (?), Entenfellner, Vinz[enz ?] Wildauer , Frau, Tochter, Bergenstam mit Nièce, Kindern, 4 Personen, Kilian mit Geliebter Fanny, Dermer, Ludwig Stessel, Nina, Huber, Joseph Hoffmann, Richart, Stifft und Offenheimer. Alles ging gut, alles war vergnügt, Dietrich vergoss beim Erscheinen von Feistritz Tränen. Zuletzt hatten wir Würsteln und waren bis 11 h beisammen. Band 08 (VIII.), Seite 86v
6742 1816 1 15 Trüb, nach Mittag Regen. Im Burgtheater „Jäger“, im Kärntnertor-Theater „Ferd[inand] Cortez“, im Theater an der Wien „Elster“; Mlle. Resch soll ebenso wenig gefallen, als der Mechanismus der Elster von Roller befriedigt. Früh zum Grafen. Diner bei Radl mit Kárner, Seitz, Ech, dort fand sich auch Pressler. Der 1811er Gebirgswein von Radl brachte alles ins Flammende. Nach 5 h zu Haus, Therese lag an Kopfschmerzen, Richart und ich sigillierten die Ballbilletts für den 24. Jänner. Kárner, Ech, Radl, nahmen mit Pressler die ersten Karten, Muth, Jean, Joseph, dann Dermer nahmen auch Billetts. Dann der Gesellschaft wegen in die Loge im Kärntnertor-Theater; wegen Vogls Unpässlichkeit wurde statt „Cortez“ „Der Gefangene“ und „Fest in Kisbér“. Band 08 (VIII.), Seite 87r
6743 1816 1 16 Sehr kotig, dichter Nebel. Im Burgtheater „Liebhaber und Nebenbuhler“, im Kärntnertor-Theater „Jeannot und Colin“, im Theater an der Wien „Aschenbrödel“. Mit Kibrik beschäftigt, brachte Fasan, Hasen und Rebhühner. Zum Scheiger, Hirsch brachte sein interessantes Stammbuch. Mittags allein, nach Mittag mit unserem Ball in voller Tätigkeit. Zum Adler, ins Burgtheater, Unterhaltung mit Mirus. Band 08 (VIII.), Seite 87r
6744 1816 1 17 Trüb, dichter, sehr starker Nebel, der sich abends hob. Im Burgtheater „Freemann“, im Kärntnertor-Theater „Lott[erie]los“, „Feier der Grazien“, im Theater an der Wien „Elster“; des Roller Maschine wird sehr getadelt. Früh zum Grafen, deliberierten über den Geldantrag von Oppenheimer, Liebmann. Fuhr zu Uiberreiter, Bertoli, Brandmayer. Mittags allein, nach Mittag in die Artilleriekaserne zu Stein, sprach Stockersheim. Abends zur Moser, außer Stein, welcher bald ging, und Carl Sieber war dort niemand. Richart holte mich ab. Bei Therese spielten Richart, Ritz und Nina. Vom Kleiner nahm ich Arznei, mein Krampfhusten ist heftig. Kurs 372 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 87r
6745 1816 1 18 Kalt, trüb. Im Burgtheater „Loch in der Türe“, im Kärntnertor-Theater „Joconde“, wir haben die Loge; im Theater an der Wien „Elster“. Früh zum Grafen, zum Steyrer wegen Ebergassinger Jagd. Zum Ernst wegen unserem Ball. Vor Mittag nach 12 h zum Peter, fand den Dechant von Klosterneuburg. Kridl und Carl speisten mit uns Fasan und Hasenpastete, Simony von Simontornya speiste auch mit uns. Nach Mittag mit ihm zu Bertoli, vorher Hetze mit Richart, Stifft, Jungmann. Abends wegen Fasan, dann in Jungmann Gesellschaft ins Kärntnertor-Theater. Weil Bianchi nach Bayern reiste und es mit Bayern ernst zu werden scheint, ist heute der Kurs 375 fl.. Jean Hoffmann verteilte schon 50 Billetts. Band 08 (VIII.), Seite 87r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b