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Anzeige von 6721 - 6725 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
6721 1815 12 25 Christtag. Trüb, das Wetter lässt nach. Im Redoutensaal „Christus am Ölberge“. Diner bei Richart, ich schickte einen Fasan. Die Sepherl bei ihrem Bruder, Therese gab ihr 2 fl. Nach Tische musste ich wegen einem Billett, welches der Graf als Einladung erhielt, eine „Emilia“ im Schloissnigg’schen Hause ansehen, weil der Graf neue Intrige vermutet. Dann suchte ich Gesellschaft, mit Jungmann bei Richart. Band 08 (VIII.), Seite 85r
6722 1815 12 26 St. Stephan. Trüb, glatt zu gehen. Im Burgtheater „Joh[ann] v[on] Finnland“, im Kärntnertor-Theater „Jeannot und Colin“, im Theater an der Wien „Hund des Aubri“. Früh zum Grafen, zu Herberstein wegen 2 Lampen. Institutssitzung wegen Verteilung der Gelder; 38.100 fl. liegen zu 10% auf 1 Monat bei G(abriel ?) Uffenheimer. Mittag mit Therese zu Reimann, Högler, Kommandeur, Guilmar (?), Ingenieur Keri (?) speisten da. Nach Mittag um 5 h zur Optik von Rheinisch, 4 Bilder, ziemlich gut, fand die Schmidl (?), Assen. dann ins Kärntnertor-Theater, Hoffmann Joseph, Muth, sie, Klier, Tony, Richart. Bei Kerner erste Vorstellung Korb „Schatzgräber“; Hassaureck schickte mir keine Billetts. Kleinmann (?) hielt seine Abschiedsrede. Die Schenk liegt. Band 08 (VIII.), Seite 85r
6723 1815 12 27 Stürmisch. Im Burgtheater „Ideal“ von Kurländer, „Man kann sich irren“, Lustspiel in 1 Akt. Im Kärntnertor-Theater „Ferd[inand] Cortez“ mit Ballett von Aumer, im Theater an der Wien „Clara von Montalban“. Früh zum Grafen, sehr beschäftigt, wieder zum Herberstein wegen Lampen. Mittags allein, Seitz besuchte mich. Nach Mittag arbeitete ich in Institutsgeschäften Therese ging mit Werlen zur Peter, ich ließ von Brandmayer feinen Bettsack bringen, groß und stark. Zum Weiner, suchte Gesellschaft, ins Kärntnertor-Theater. Stifft sagte, dass der Kurs sich sehr hebe, heute 368 ½ fl.. Bei Kárner gratulieren, sprachen lange vom Fürsten; mit Richart soupieren. Band 08 (VIII.), Seite 85r
6724 1815 12 28 Trüb, kalt. Im Burgtheater „Maria Stuart“, mit Löwe und Schröder; im Kärntnertor-Theater „Sargines“, im Theater an der Wien „Abgebranntes Haus“ mit der Huber und Wille, dann „Kleine Diebin“. Früh zum Grafen, zur Maut. Zu Liebmann; Hofmüller schrieb und wir hielten Sitzung über die Fortsetzung des Meublements. Es wurde nichts beschlossen, als einstweilen das Tafelzimmer fertig zu machen. Zu Jahny und Högler, Kridl und Carl speisten einen Fasan mit uns und lasen die Briefe seiner Marie. Nach Mittag zu Seitz, mit Carl in die Porzellanfabrik. Zu Gewey, wo ich über eine Stunde blieb; er bessert sich sehr. Huber und Wille wurden vorgerufen. Die Schenk machte Fausse Couche mit einem Knaben. Band 08 (VIII.), Seite 85v
6725 1815 12 29 Heiter, mittags Regen, Tauwetter, Sturm, binnen ein paar Stunden schwamm es auf den Straßen. Im Burgtheater „Wahn“, „Gefährl[iche] Nachbarschaft“, im Kärntnertor-Theater „Lott[erie]los“, „Pagen des Vendome“, im Theater an der Wien „Don Juan“. Früh zum Grafen, zur Maut, zur Gräfin Brunsvik. Brachte Radl Schießls Billett; zu Liebmann. Mittags allein, die Goldmann, Peter und sie waren da. Joseph ließ ich einen Bettsack machen. Jahny schickte mir 3 Hobel, 1 Säge, 2 Zwingen. Nach Mittag zu Haus, mit Richart zu Peter, später zur Bauer. Rohrweck brachte mir 4 brillantierte Lichtgläser. Es schwamm auf den Straßen; ich hatte Filzschuhe an und konnte vor Schwere kam gehen. Vor 9 h kam ich so nach Hause, Richart war mein treuer Leporello. Für die Assen machte ich einen Aufsatz an die Gräfin Casimir. Band 08 (VIII.), Seite 85v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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