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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
5976 1813 12 11 Gefroren, Schnee auf den Dächern. Im Burgtheater „Vasmer, Bürgermeister in Bremen“, im Theater an der Wien „Alamon, Fürst von Catanea“, Früh zum Grafen, Offenheimer, Stifft. Zum Schießl, nahm Moskau und trug es dem Kreibich zurück, der mich sehr freundschaftlich empfing. Dann zum Neudegg. Schießl speiste bei uns mit Marie. Der Graf schickte mir Schwarzwildpret. Nach Mittag zu Rumpelmayer, Radossevich, trank bei Toni Kaffee. Abends spät zu Assen. Therese führte ich zu Moser, wo sie den Abend blieb; Arnold (?) als Leutnant begleitete sie. Band 07 (VII.), Seite 168r
5977 1813 12 12 Gefroren, heiter. Im Burgtheater „Herrrmann“, im Kärntnertor-Theater „Augenarzt“, im Theater an der Wien „Schwestern von Prag“ mit Baumann und t (?). Den Vormittag beim Grafen. Kam mit Fanny und Bettl auf der Bastei zusammen, fand Richart, Assen. Neefe war auf einen Hasen geladen. Nach Mittag ging Therese mit Agnes von Preßburg zu Phillebois, blieb dann mit Agnes, da kamen Arnold, Bonno, Turnau. Ich kam auf der Wieden mit Muth zusammen. Dann ins Burgtheater, erwischte in meinem Rocksack einen Dieb, den ich mit der Hand festhielt, mit der geballten Faust und dem Ring am Finger mit aller Gewalt einige Male ins Gesicht schlug, dann gehen ließ. Ich ging in Compagnie nach Haus. Band 07 (VII.), Seite 168r
5978 1813 12 13 Kalt, gefroren. Im Burgtheater „Toni“, „Geteiltes Herz“, im Kärntnertor-Theater „Deserteur“, im Theater an der Wien „Alamon, Fürst von Catanea“. Früh zum Grafen, um 9 h kam Bettl mit Joseph, welche den Schmid (?) empfahl. Dann schrieb ich an Gräfin Keglevich, und an Zinnicqs Sekretär Eckschlager (?) wegen Zahlung einen derben Brief. Später kam Radl, dem ich wegen seiner Unzufriedenheit mit Kanapee (?) und Tisch (?) tüchtig den Text gelesen, er begleitete mich ein Stück, dann zum Neudegg. Elsler war unser Gast. Therese ging nach Tische zur Mühlhofer; ich blieb bei Bschaidner, der mir eine Supraporte aufmachte und meine Optik weiß malte. Abends zu Schenk, mit ihm ins Leopoldstädter Theater. Kam erst um 11 h zu Haus. Band 07 (VII.), Seite 168v
5979 1813 12 14 Schnee, dann Tauwetter; es ist kotig. Im Burgtheater „Emilia Galotti“, im Kärntnertor-Theater „Ferd[inand] Cortez“, die jüngere Bondra anstatt Sessi. Im Theater an der Wien „Schatzgräber und „Psyche“, Ballett von Duport, die Jos[ephine] Demmer anstatt Vanié (?). Früh zum Grafen, Pálffy, Rumpelmayer. Begegnete nach langer Zeit die Fischer, begleitete sie. Die Krieghammer und Böger speisten da. Nach Mittag zu Haus, nach Tisch kam Hansel, den ich schon lange nicht sah und dessen Besuch mich sehr freute. Therese ging in die Theaterkasse zu Pálffy, ich blieb mit der Krieghammer allein, die mir ihre Lage klagte. Die Bettl kam und sagte, Fanny sei heute mit Muth bei Moser. Ich ging zu Kridl, Mirus, welcher ich einen Theateralmanach brachte. Fand Kernhofer (?), blieb bis gegen 7 h, dann ins Burgtheater; es war leer. Fand Compagnie, sprach Assen. Band 07 (VII.), Seite 168v
5980 1813 12 15 Kalt, neblig. Im Burgtheater zum ersten Mal „Zwei Nichten“, Lustspiel in 2 Akten von Kotzebue, vorher „Liebhaber und Geliebter“; im Theater an der Wien „Alamon“. Heute ging die Agnes der Gräfin zum ersten Mal zum Phillebois. Den Vormittag beim Grafen. Arnold ist Leutnant beim Infanterieregiment Vaquart (?) und reist am Nachmittag zur Armee nach Italien. Die Krieghammer Kathi war unser Gast. Ich bin nicht wohl, sehr abgespannt. Nach Mittag hatte ich mehrere Aufträge, übernahm beim Lamm (?) die fehlenden neuen Teile des Porzellanservices nicht, und musste später in die Fabrik hinaus, bekam aber alles beim Rathmayer. Um 8 h ins Burgtheater; die Goldmann gefiel, das Stück nicht. Fand Compagnie, Assen, Jungmann, ging mit ihnen zur Weintraube. Band 07 (VII.), Seite 168v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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