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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
5826 1813 7 14 Heiter. Im Kärntnertor-Theater „Sargines“, im Theater an der Wien „Jungfrau von Orleans“, Koberwein als Johanna. Früh arbeitete ich zu Haus, schrieb an Mericzay, sprach mit dem Sohn des Kampf (?). War im Diana-Bad, sprach mit Hummel und badete. Schießl fuhr mit mir, wir sahen des Reiser seine Kappenfabrik, wo Selig Direktor ist. Mittags allein, nach Mittag zu Hause. Stifft und Jean kamen, später Ehrimfeld, welcher Therese frug, ob sie gestern wegen seiner mit Kridl sprach. Ich schrieb an den Grafen, ging ins Haus, zum Fürsten Wenzel. Abends erwartete ich Jean beim Jüngling, Welcher baden war und zugleich schwamm. Mit ihm auf die Bastei, fanden Stifft. Um 9 h führte ich Therese zum Taroni, Gefrorenes essen. Band 07 (VII.), Seite 155v
5827 1813 7 15 Warm. Im Kärntnertor-Theater Einnahme der Laucher, zum 1. Mal „Die Prüfung“, Oper in 2 Akten von Franz X. Huber, Musik von Gyrowetz; gefiel nicht sehr und war sehr leer. Im Theater an der Wien „Blaubart“, Grünbaum als Marie. Nach 6 h mit den Schimmeln zum Jean, zum Jahny, dann vor der Linie frühstücken, ich blieb und unterhielt mich den Tag über einfach und gut. Abends mit Jean und Schenk zum Wirschmidt, ersterer ging nach Haus, ich mit Sturioni, Gimnich, Eichinger, Götz, Castelli und Redeschini zu uns, Musik zu machen. Sie sangen recht hübsch, und Therese kam trotz ihres Kopfwehs zum Fenster. Um ½ 12 h gingen sie weiter, ich nach Haus. Band 07 (VII.), Seite 155v
5828 1813 7 16 Windig, Regen. Im Kärntnertor-Theater „Prüfung“, im Theater an der Wien „Schwestern von Prag“, Häser singt zum letzten Mal als Johann. Früh zu Hause, zum Fürsten Wenzel, ins gräfliche Quartier, zum magistratischen Steueramt wegen Weinschank. Zum Froon wegen Billetts zu Duports Ballett. Miittags war Böger unser Gast. Therese hat noch Kopfschmerzen. Mit Jean und Stifft war ich auf der Börse, nach Tische kamen beide. Ich musste dann zum Grafen, welchen ich aus Baden erwartete. Er kam gegen 7 h, wir plauderten bis 8 h, dann begleitete ich ihn zur Terzaghi. Mich trieb die Angst ins Freie und ich kam vor die Linie, war aber um 10 h zu Hause. Band 07 (VII.), Seite 155v
5829 1813 7 17 Regen. Im Kärntnertor-Theater ital[ienische] Oper „Gattenwahl“, im Theater an der Wien „Wilhelm Tell“ mit Koberwein; er gefiel nicht sehr, auch war es nicht voll. Um 8 h beim Grafen. Heute schrieb ich dem Czernin, dass das Mezöhegyeser Gestüt durch den Rotz ganz zu Grunde gerichtet sei. Mit dem Grafen war ich noch im Quartier. Mittags allein, nach Mittag zu Haus. Später zum Grafen, expedierte, er fuhr nach Baden. Ich trug dem Reimann Vorschriften an, welche ich für 5 fl. zahlte, dann zum Spengler Bayer. Schenk erzählte mir, dass sich gestern die Bernhard vom Boden ihrer Wohnung – Eiserne Birn in der Seilerstatt – um ¼ auf 3 h herabstürzte und nach einer halben Stunde tot war; welch ein Schlag für den kranken Piringer in Hietzing ! Band 07 (VII.), Seite 155v
5830 1813 7 18 Kalt, windig, trüb, es stürmte. Im Kärntnertor-Theater Grünbaum in „Vestalin“, im Theater an der Wien Koberwein in „Jungfrau von Orleans“. Früh mit Werlen zum Kaufmann, da kam mein Bruder, der sehr über den Markt klagte. Später fuhr ich mit den Schimmeln vor die Linie, S[chenk ?] begleitete mich. Ich unterhielt mich gut, es wurde geplaudert. Um 8 h in die Stadt, zur Moser, Geburtstag der Baronne Plankenstein (?), Therese begleitete Neefe hinaus. Ich fand ganz neue Gesichter, kannte außer Kölbel, Fier und Bauer niemand. Es wurde getanzt und soupiert. Um 1 h in Sturm und Regen gingen Therese und ich nach Haus. Band 07 (VII.), Seite 155v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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