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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
5381 1812 4 26 Regen. Im Burgtheater „Hahnenschlag und „Toni“, im Kärntnertor-Theater „Lotterielos“ und „Blöder Ritter“ mit Duport, im Theater an der Wien „Aschenbrödel“. Een Vormittag beim Grafen, schrieb an Zinnicq, um 10 h auf den Mich[aels]platz. Nach ½ 1 h ins Konzert der Sängerin Mad. Cittadini (?), fand dort Pepermann, Hassaureck, Ehrimfeld, dann zum Speisen. Weil es immer regnete, sandten wir dem guten Schießl das Essen. Den Nachmittag zu Haus, abends holte ich Ehrimfeld ab und wir gingen ins Theater an der Wien, fanden Assen in Compagnie. Wir gingen herum, plauderten mit Gottdank. Nachher zum Blumenstock, wo mir Schenk die Geschäfte mit Reichel erzählte, die mich sehr unangenehm überraschten. Dann mit Schenk zum Wirschmid (?), wo wir guten Kaffee tranken. Therese fand ich in heftigen Kopfschmerzen. Band 07 (VII.), Seite 97r
5382 1812 4 27 Heiter, aber sehr kotig. Im Burgtheater „Don Carlos“, im Kärntnertor-Theater „Franzisca von Foix“, im Theater an der Wien „Natürliche Zauberei“. Früh zum Grafen, schrieb an Zinnicq wegen Einteilung der Billetts, Preisen etc. Arbeitete bis 12 h, dann zum Wechselgericht wegen Erhebung der 8767 fl. von Abraham Uffenheimer, wo ich bis 2 h zu tun hatte. Mittags allein, nach Mittag arbeitete ich zu Haus, dann zum Grafen. Abends ins Theater an der Wien, fand das Theater sehr leer. Hassaureck, Gimnich waren da; mit letzterem in die Stadt. Band 07 (VII.), Seite 97v
5383 1812 4 28 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Minna von Barnhelm“, Jost, Mad. Kühne als Franziska. Im Kärntnertor-Theater „Ostade“ und „Bäcker“, im Theater an der Wien „Nina“ und „Hausgesinde“, bei Kerner „Lustiges Beilager“. Früh zum Grafen und ins Porzellan-Haus, Quartier aufsagen, sehr unangenehm. Zum Schießl, der nicht zu Haus war, zur Moser wegen Abreise des Louis. Zum Reimann, mit ihm sah ich einen Teil vom Rasumofskyschen Palais. Der Jeanette brachte ich Billetts zum Hassaureck. Mittags allein, nach Mittag zu Haus. Im Roten Haus im 2. Hof brennt es nun schon den 2. Tag in den Holzgewölben; 2 Rauchfangkehrer und mehrere andere Menschen sind schon erstickt; der Fürst erzählte uns dies beim Grafen selbst. Um 4 h mit Therese zur Moser, sie sahen zusammen die Kindereien an, ich spielte mit Gaisruck Billard. Nach 6 h machten Therese und ich eine Tour über Kanal, Glacis. Therese ging nach Hause, ich dann zu Körner. Dort fand ich große Compagnie, Döbler (?), Gewey, Schenk, Schmirer, Helmer, Hruschka, Zeuner (?); neben mir Cavriani. Die Vorstellung gelang vortrefflich. Ich ging zum Blumenstöckl und kam erst um ½ 1 h nach Haus. Band 07 (VII.), Seite 97v
5384 1812 4 29 Ein schöner Tag. [Im Burgtheater] „Erbschaft“, Schauspiel in 1 Akt, „Vertraute“, Lustspiel in 2 Akten von Müller; Im Kärntnertor-Theater „Augenarzt“, im Theater an der Wien „Johanna d‘ Arc“. Noch brennt es im Roten Haus. Früh zum Grafen, sehr beschäftigt .Nach 10 h machte ich mich frei, um zur Generalprobe ins Leopoldstädter Theater zu gehen, dort zum 1. Mal „Pygmalion“, in 2 Akten, travestiert von Gewey, Musik von Volkert. Um 12 h mit Peter und Radl zu Reimann und Rasumofsky, dann zu uns speisen. Mittags alles fidel, nach Mittag mit Radl, Ehrimfeld zu Reimann, Moser und Prater. Therese fuhr mit Peter und ihr. Wir stiegen bei der Beatrix ab, Radl besuchte Verron (?), wir sahen die Kapelle und das Salettl daran, sehr hübsch. Im Prater fand sich alles; dann wegen zu großem Staub gleich ins Leopoldstädter Theater. Therese ging zu Peter und blieb bis 9 h. Ich traf gleich Compagnie, Nitschner, Salberger, Gimnich, Kronenfels, Musini. Die Aufführung war sehr schlecht, Sartory als Apoll wusste nichts, Schuster als Pygmalion schleuderte die besten Sachen fort; ich bedauerte Gewey. Band 07 (VII.), Seite 97v
5385 1812 4 30 Trüb, nach Mittag fing es zu regnen an, den ganzen Abend heftiger Regen. Im Burgtheater „Fremde“, im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“, im Theater an der Wien „Aschenbrödel“. Früh zum Grafen, sehr beschäftigt. Mittags allein, nach Mittag blieb ich zu Haus. Vor Mittag war ich mit Radl bei Czernin und Kárner. Jeanettl war bei uns, abends um 7 h ging ich erst aus, später zum Maurer. Band 07 (VII.), Seite 97v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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