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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
4641 1810 4 17 Windig, heiter. Mus[ikalische] Akademie für die Theater-Armen. Am Vormittag war ich zu Hause, arbeitete, dann zur Terzaghi, zu Jahn (?), um mit ihm nach Mittag in den Prater zu fahren, zum Brandmayer und in die Porzellanfabrik. Mittags allein, nach Tische kamen Langwieder, Ullmann, Jungmann. Ich arbeitete, schrieb an den Grafen und fuhr mit Jahn mit den 4 Siebenbürger Braunen in den Prater. Da nur der junge Jahn kam, so gelang es dem älteren Mark ins Lusthaus mitzufahren. Im Rückweg stiegen wir bei den Kaffeehäusern aus, fanden Neumann mit Familie, Malberg (?) mit Anhang und Hahnl (?), die Reis (?? mit Anhang und Heigl. Abends zu Haus, Jungmann kam, vor 8 h kamen wir schon ins Bett. Band 07 (VII.), Seite 13r
4642 1810 4 18 Warmer Regen, nach Mittag heiterte es sich aus und wurde schön. Vor Mittag arbeitete ich zu Hause, dann in des Grafen Haus, zu Keglevich, fand Compagnie. Mittags allein, nach Mittag zu Haus, in Peters Gesellschaft, in Henslers Laboratorium, um Neefes neue Kurtine zu sehen, den ich nicht fand. Zu Offenheimer, mit beiden Mark über die Bastei ins Komödi-Gassel-Bierhaus, wo alles von wilden Künstlern wimmelte. Ich engagierte den älteren Mark nach Neustadt zum Schreyer (?) mit wöchentlich 16 fl. und 2 Einnahmen; im Brunzwinkel (?) ging der Actus vor sich. Nachher zum Forster, vor 9 h nach Haus und ins Bett. Der ältere Mark bediente Therese mit mariniertem Fisch. Band 07 (VII.), Seite 13r
4643 1810 4 19 Gründonnerstag. Heiter. Den Vormittag arbeitete ich fleißig, schrieb dem Grafen einen Fouragekontrakt für Hafer, für Bschaidner an Maurer (?), an Rodler wegen 500 fl von Demelmayer und Gräfin Debeky. An Hausmeister Petter wegen Fischer, der Geissler vom Fähndrich und Thanhoffer wegen Empfang des Weins. Begab mich mit Ehlers, welcher wieder hier engagiert ist, auf den Hof, in mein Quartier, zur Rodler, dann auf die Bastei. Es war sehr warm, ich schlenderte mit Mark herum. Therese gab ihre Lektionen. Mittags allein, nach Mittag expedierte ich meine Briefe, dann beantwortete ich gleich den vom Grafen erhaltenen Brief. Ging ins Laboratorium zu Neefe, um seine Kurtine zu sehen. Fand dort Gail, er musste manches ändern, welches er gleich tat. Nachher schlenderte ich herum, sprach die kranke Kaufmannin, Geisslers Nachbarin, Erhart. Nach Haus, ging herum mit Kárner, der uns besuchte, sprach Hahnl, die jetzt Freitags und Sonnabends Dienst hat, Heigl. Um ½ 9 h nach Haus und ins Bett. Band 07 (VII.), Seite 13r
4644 1810 4 20 Karfreitag. Früh schrieb ich für Ignaz Langwieder eine Bittschrift wegen Erbauung eines Hauses zum Steinbruch, fuhr zu Brandmayer um die 300 Parquets, und unseren Wägen nachzusehen. Um 10 h in Cleynmanns Predigt. In die Porzellanfabrik, zu Meisl, den ich nicht fand und schreiben musste. Mit Mark jun. auf die Bastei, zu Richart. Mittags allein bei Fastenspeisen. Nach Mittag arbeitete ich, ging in die Pumpermetten und so herum. Es trübte sich und fing zu regnen an. Ich sprach Kárner, Adler (?), war bei Kaufmann von Hamburg von Geissler. Abends zu Haus. Der ältere Mark wurde mit Kuchen bedient. Band 07 (VII.), Seite 13r
4645 1810 4 21 Karsamstag. Windig, außerordentlicher Staub. Vor Mittag schrieb ich an den Grafen eine lange Epistel, fuhr zu Brandmayer, zu Ullmann, wo ich sehr willkommen Meisl fand. War im Quartier, fand zwar die Anstreicher, nicht aber die Maler, welches mich verdross. Hörr schickte mir die für Bschaidner bestimmten 5 ½ Ellen meliertes Tuch. Bei Scheiger bestellte ich für meine Schwester eine Perlenschließe. Bei Geissler fand ich Gesellschaft. Mittags allein, nach Mittag zu Haus. Mit Mark schlenderte ich in den Kirchen und in der Stadt herum und ließ bei Josephine für das Mädchen des Wallishauser sel[ig] ein Chemisette machen und schenkte ihrs. Um 6 h begleitete ich die Geissler ins Spital, ging zu Uiberreiter, wo ich Ullmann und Jungmann fand. Sie waren mit Uiberreiter in Währing und kamen erst um 8 h, Ich war indessen bei der alten Frau und Lisette. Traf Kárner, Werlett, Botta und Dornheim. Um 9 h ins Bett. Von Münchendorf kam ein Lamm. Heute ließen sich die Maler gar nicht sehen, welches mich sehr verdross. Band 07 (VII.), Seite 13v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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