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Anzeige von 6676 - 6680 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
6676 1815 11 10 Trüb, starkes Nebelreissen, dann Regen. Im Burgtheater „Liebhaber und Nebenbuhler“, im Kärntnertor-Theater „Milton“, „Ländl[iche] Hochzeit“, im Theater an der Wien „Richard Wanderer“. Früh zum Grafen, Keglevich, Radossevich. Moll und Elsler speisten da. Nach Tisch scherzten Richart und Stifft, Stifft schlug mir mit einer Bouteille meine Lampe zusammen und gab dem Richart 10 fl zu einer neuen. Nach Mittag zu Rumpelmayer, fand dort Gratulanten, zu Cappi, fand dort Aspelmayer und Marie, mit Högler und Jahny zum Liebmann. Um 8 h ins Burgtheater. Kurs 379 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 80v
6677 1815 11 11 Martin. Im Burgtheater Lange in „Regulus“, im Kärntnertor-Theater „Jeannot und Colin“, gefällt nicht; im Theater an der Wien zum 1. Mal „Clara von Montalban“, Drama in 5 Akten von Elise Bürger bearb[eitet]. Früh zum Grafen, welcher mit Vinzenz zu den Jagden nach Preßburg reist. Dann zu Vinzenz, welcher mir ein Zuckerrohr, Hosenträger und 2 Tiegel Pomade gab. Zu Radossevich, Liebmann, Liebisch. Mittags allein, nach Mittag wegen Schafwolle zu Brandmayer und Liebmann, mit Högler beschäftigt. Nach Tisch kam ein Welschtiroler, der Bouteillenhändler Giacomo Dapra, und mietete das Gewölb No. 3 gegen das Färbergassel um 500 fl und gab 100 fl. Darangeld. Abends suchte ich Gesellschaft, ins Burgtheater. Lange als Regulus blieb ein paar Mal im Feuer der Rede stecken, dies minderte den Eindruck, welche sein sonst schönes Spiel machte. Selbst Koch gefiel mir nicht so wie vordem. Abends war Agnes bei Therese. Kurs 374 ½ fl., der # 17 fl. 20 x. Band 08 (VIII.), Seite 81r
6678 1815 11 12 Trüb, dann heiter. Im Burgtheater „Sorgen ohne Not“, im Kärntnertor-Theater „Joseph und seine Brüder“, im Theater an der Wien „Clara von Montalban“. Institutssitzung mit Sladek (?), Reichm[ann ?], Cziskowski (?), Diessenbach (?) etc. Die Agnes speiste mit uns einen Hasen; wir speisten auf dem Balkon. Auf die Bastei, Kárner gesellte sich zu uns. Nach Mittag kam Jungmann, den und Assen lud ich in die Loge, auch Hoffmann Joseph und Richart. Mit Therese, Agnes und Joseph Hoffmann gingen wir auf die Glacis, beim weggebrochenen Theresientor und Roten Turm herein. Abends in die Ungargasse, später ich ins Kärntnertor-Theater. Ich nahm wegen Optik Sonntag den 24. Dezemb[er]. Der Dukaten 17 fl. 20 x. Band 08 (VIII.), Seite 81r
6679 1815 11 13 Früh Nebel. Im Burgtheater „Iphigenie auf Tauris“, im Kärntnertor-Theater „Milton“, „Pagen des Vendome“, Dlle. Aimée Petit tanzt zum 1. Mal einen Pas der deux mit Rozier, Antonin (?) und Dlle. Fligre (?) ebenfalls. Im Theater an der Wien „Clara von Montalban“. Ich arbeitete zu Haus, später zur Keglevich. Zu Bertoli, bei ihm fand ich Rapf, mit Kajetan zu Czermak in Zollers Haus. Nina und Vetter Gassmann speisten da. Nach Mittag zu Haus, Richart, Stifft; suchte Gesellschaft. War im Ballett, Antonin gefiel wenig, die Aimée und Fligre gar nicht, Rozier und die 2 Aumer sehr. Band 08 (VIII.), Seite 81r
6680 1815 11 14 Trüb, nach 12 h regnete es stark. Im Burgtheater „Hausdoktor“, im Kärntnertor-Theater „Jeannot und Colin“, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Martinsgänse“, Lustspiel in 1 Akt von Hagemann, dann „Kleine Diebin“, Divertissement mit Kindern von Horschelt. Mus[ik] von Kinsky. Früh zur Keglevich, richtete für 208 fl. Münze zusammen, nämlich 24 # und 100 fl., und lieh selbe dem Kridl Carl, welcher mit dem Onkel da speiste. Ich fuhr ins Diana-Bad, habe Hummel Sonntag zur Optik geladen. Er bat mich, ob er auch Moreau mit Familie bringen darf. Nach Mittag zu Haus, arbeitete, las bis 7 h. Dann ins Kärntnertor-Theater; Langeweile. Band 08 (VIII.), Seite 81r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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