Trüb, Regen; nun haben wir seit 7 Tagen Regen. Im Burgtheater „Bruderzwist“, im Kärntnertor-Theater „Cortez“ mit Siboni, im Theater an der Wien „Joseph“. Früh zum Grafen, Richart, Stifft, zu Kridl wegen seinen schuldigen 4000 fl., er setzt mich in große Verlegenheit. Mit Richart wegen Optik, dann zu Wohlfarth, in die Porzellanfabrik und Reimanns Gesellschaft. Abends ins Kärntnertor-Theater. Kurs 293 fl..
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Trüb. im Burgtheater „2 Philibert“, „Männertreue“, im Kärntnertor-Theater statt „König Theodor“ „Schweizer Familie“; im Theater an der Wien „Totenansager“, „Aschenbrödel“. Den Vormittag beim Grafen. Kochs Geburtstag, großes Mahl bei Wohlfarth, Gewey, die Familie Koch, Diefenbach. Ich lud Hoffmann Joseph und den Michel ein, später kamen Kridl und Antoine. Mit diesem in den Garten. An meiner Optik einige Verrichtungen.
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Trüb, abends Regengüsse. Im Burgtheater „Spieler“ mit Lembert, im Kärntnertor-Theater „2 Worte“, „Ländl[iche] Hochzeit“, im Theater an der Wien Demmers Einnahme „Yngurd“, mit Heuteur. Den Vormittag beim Grafen, Mittag bei Wohlfarth. Mericzay reiste ab, Gittig kam. Mit ihm viel Verdruss, zählte nach Mittag mit ihm Geld. Zu Dav[ria ?], um 6 h Begräbnis des Bruno Neuling. Abends mit Wohlfarth ins Theater an der Wien. Kurs 293 fl..
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Abwechselnd Regen, teuflisches Wetter; nach Mittag heiterte es sich aus. Im Burgtheater „Maskenball“, „Vertraute“, „Zerstreute“, im Kärntnertor-Theater „Don Juan“, im Theater an der Wien „Yngurd“. Den Vormittag beim Grafen, mit Gittig zweimal zum Vehring. Zum Wohlfarth, in Gesellschaft, ins Kärntnertor-Theater und zum Wohlfarth zum Souper. Kurs 292 fl., der # 13 fl. 41 x.
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Trüb, neblig, abends Regen, teuflisches Wetter. Im Burgtheater „Erinnerung“, im Kärntnertor-Theater „Zum Löwen“, „Feier der Grazien“, im Theater an der Wien „Jeanne d‘ Arc“. Den Vormittag beim Grafen, in No. 391, zum Kupferstecher Dräxler wegen meiner Adresse. Mittags zu Haus, Schießl und Roller kamen. Nach Mittag zu Reimann, Vladár, abends ins Burgtheater. Heute antwortete ich meinem Bruder. Ich habe heftigen Schnupfen und Katarrh, legte mich gleich ins Bett. Kurs 292 fl..
Band 08 (VIII.), Seite 185r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.
Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:
Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.
Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).