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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7371 1817 10 5 Regen. Im Burgtheater „Schreibpult“, Lembert als Dithelm, gefiel. Im Kärntnertor-Theater „Zwei Worte“, „2 Geizige“, Im Theater an der Wien „Fürstengrösse“ ohne „Öst[erreichs] Feier“. Früh zum Grafen, morgen reist er nach Feldsberg. Ordnete meine Kassa, mittags bei Wohlfarth mit Christenfels, Glaser und Koch; zum Kaffee kamen Lembert, sie, Kridl, dann wurde gespielt. Abends ins Burgtheater. Ganz gefiel Lembert nicht, wurde aber doch vorgerufen. Mit Hoffmann beim Souper. Band 08 (VIII.), Seite 182v
7372 1817 10 6 Trüb, Nebel, nach Mittag Regen. Im Burgtheater „Maske für Maske“, Jeanette Demmer als Kammermädchen Sophie, dann „Vetter aus Bremen“. im Kärntnertor-Theater „Zum gold[enen] Löwen“, „Bacchus“, im Theater an der Wien „Fürstengrösse“. Nach 7 h reiste der Graf ab. Ich schrieb meine Beschwerde an die Regierung, ging in No. 391, zu Reimann, in Gesellschaft, zu Wohlfarth. Mittags allein, Jux mit Richart, Stifft, Hoffmann. Mit Wohlfarth zum Bach, saßen eine Weile, dann wurde das Spektakel abgesagt, weswegen ich laut schimpfte. Ich ging in beide Theater, die Demmer gefiel. Kurs 296 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 183r
7373 1817 10 7 Finster, Regen. Im Burgtheater „Strelitzen“ mit Lange, im Kärntnertor-Theater die Lembert als „Iphigenia“. im Theater an der Wien „Modetorheiten“. Früh arbeitete ich zu Hause, in No. 391, zu Dav[ria ?]. Rumpelmayer liegt an Gallfieber. Nach Mittag arbeitete ich zu Haus, dann in beide Theater; Lange wurde mit dreimal Klatschen empfangen. Gestern starb die Hofrat (?) Stöger. Band 08 (VIII.), Seite 183r
7374 1817 10 8 Trüb, Nebel. Im Burgtheater „Toni“, Versuch der Grünthal, nachher „Kleiner Proteus“. im Kärntnertor-Theater „Zum gold[enen] Löwen“, „Hochzeit auf dem Lande“, im Theater an der Wien „Faust“. Im Leopoldstädter Theater „Amor und Psyche“ travest[iert] von Meisl. Früh arbeitete ich zu Hause, in No. 391. Mit Wohlfarth zu Schießl, mittags speiste Wohlfarth und Kridl da. Nach Mittag mit Therese in den Garten, dorthin kamen 6 Lehn- und 2 Schlafsessel à 7 ½ und 8 ½ fl., zusammen 65 fl.. Dann zur kranken Moser und ins Leopoldstädter Theater. Kurs 298 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 183r
7375 1817 10 9 Heiter, kalt. Im Burgtheater „Taschenbuch“, „Get[eiltes] Herz“, im Kärntnertor-Theater „Don Juan“, im Theater an der Wien „Treuer Rappe“, „Waldmädchen“. Im Leopoldstädter Theater „Ist’s gefällig ?“, „Heirat durch ein Wochenblatt“, Franksteins Debüt in 6 Rollen, dann die Seiltänzer Coyen. Den Vormittag zu Hause, in No. 391. Mittags speisten Kridl, Schießl, Wohlfarth und Glaser da. Jeanettll, Stifft, Richart, Hoffmann kamen zum Kaffee. Ich fuhr zu Reimann, Roller. Peter besuchte uns und plauschte uns vor. Nach Mittag fuhren Therese, Wohlfarth und ich in den Garten, Roller und die 2 Stegmayer kamen auch. Auf Franksteins vieles Bitten entschloss ich mich, abends mit Wohlfarth hinaus ins Leopoldstädter Theater zu fahren. wo ich mich sehr langweilte, Frankstein aber vorgerufen wurde. Kurs 395 fl., der # 14 fl. 14 x. Band 08 (VIII.), Seite 183r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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