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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7386 1817 10 20 Trüb, kalt. Im Burgtheater „Advokaten“, im Kärntnertor-Theater „Lott[erie]los“, „Bacchus“, im Theater an der Wien „Joseph“. Den Vormittag beim Grafen, in No. 391, bei Wohlfarth. Um 12 h zu Peter, mittags allein, dann Kaffegesellschaft. Zu Vladár. Abreise des August Dehne abends um ½ 7 h mit dem Kurier Riaucourt, er kam noch Abschied nehmen. Gottlieb warf Blut aus, spuckte schon gestern aus und sagte nichts, der Unbesonnene ! In beide Theater. Kurs 283 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 184v
7387 1817 10 21 Trüb, Nebel, Regen. im Burgtheater zum 1. Mal „Brüder Philibert“, Lustspiel in 3 Akten nach Picard von Blum. Im Kärntnertor-Theater „Vestalin“ mit Siboni, im Theater an der Wien „Schloss Limburg“, „Wäschermädchen“. Den Vormittag beim Grafen. Gottliebs Geburtstag, 17 Jahre alt; brachte ihm ein Lavoir mit seinem Namen, speiste da. Nach Mittag brachte ich der Hruschka Crême celeste. Besuchte Cappi, dann zu Hause, dann ins Burgtheater. Das Lustspiel gefiel nicht, hat viel Geschwätz. Band 08 (VIII.), Seite 184v
7388 1817 10 22 Trüb, anhaltender Regen. Im Burgtheater „Häusl[icher] Zwist“, „Beide Philibert“, im Kärntnertor-Theater „Neuer Gutsherr“, „Toilette des Alkibiades“, im Theater an der Wien „Joseph“, das Billett dem Reimann. Früh zum Grafen, Kridl und Wohlfarth speisten da. Nach Mittag kam Hoffmann [mit der Nachricht], dass Muth Polizeidirektor in Brünn geworden sei. Arbeitete zu Haus, dann zu Hoffmann. Ins Kärntnertor-Theater, Kridl kam auch. Band 08 (VIII.), Seite 184v
7389 1817 10 23 Trüb, Regen. Im Burgtheater „Eduard in Schottland“, Blitzstrahl“, im Kärntnertor-Theater „Camilla“, im Theater an der Wien „Schuld“. Den Vormittag beim Grafen, in No. 391, zum Dav[ria ?]. Der kleine Sieber (?) speiste bei mir, nach Mittag zu Hause, dann ins Kärntnertor-Theater. Band 08 (VIII.), Seite 184v
7390 1817 10 24 Kalt, trüb. Im Burgtheater „Rosen des Malesherbes“, „Taschenbuch“, im Kärntnertor-Theater „Zum gold[enen] Löwen“, „Sonnenfest“, im Theater an der Wien „Vielwisser“. Im Leopoldstädter Theater Brinkes Einnahme „Harlekin als Pagat (?)“, Prolog Pfeifer als Harlekin, Baumann Columbine. Früh zum Grafen. Des Wohlfarth 52. Geburtstag. Mittags speiste er mit Familie, Koch, Gewey, Schießl, Kridl, Jungmann und Goldmann bei uns. Ich ließ ihm ein Glas mit Sküs, Pagat und XXI machen, welches vielen Spaß gab. Am Tisch waren wir sehr munter, Gewey schrieb ein witziges Trinklied, welches große Wirkung machte. Abends ins Leopoldstädter Theater, die Pantomime gefiel nicht sehr, das größte Verdienst hat Schmid mit den beiden Aktschlüssen, zuletzt erschienen die Tarockkarten. Nach dem Theater gleich nach Haus. Band 08 (VIII.), Seite 184v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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