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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7356 1817 9 20 Kalt, windig. Im Burgtheater „Baron Blitz“, „Consilium“, im Kärntnertor-Theater aufgewärmt „Die 2 Geizigen“, Oper in 2 Akten nach Gretrys Musik arrangiert von Fischer. Im Theater an der Wien „Bürger von Wien“, Küstner als Staberl. Früh arrangierte ich Wohlfarths Promemoria an die Direktion und änderte manches. Dann mit Reimann ins Harrachische Haus. Therese fuhr gratulieren zum Stegmayer, ich an die Wien, wegen der 300 fl. zu Hensler. Mittags zu Hause, Schießl speiste da. Nach Mittag zu Haus, schrieb an den Grafen, indessen er selbst ankam; war bei ihm bis 6 h. Schrieb an Michel wegen Eintrittsbillett an die Wien. Dann ins Kärntnertor-Theater, leer; die Oper ließ man so durchlaufen. Band 08 (VIII.), Seite 180r
7357 1817 9 21 Trüb. Im Burgtheater „ Intermezzo“, im Kärntnertor-Theater „Die beiden Geizigen“, im Theater an der Wien „Bürger von Wien“. Große Akademie im Augarten im Festsaale des Marialva, Galerie 3 fl., im Saale 5 fl. Früh zum Grafen, gegen Mittag zu Reimann, Konzertation mit Roller, Schießl wegen 2 Gängen in der Optik. Diner im Garten mit den 5 Wohlfarths, Schießl, Schweiger, Colas (?), Weikersheim, Reimann, Roller, Gail, Neefe, Mühlhofer, zusammen 30 Personen. Um 8 h zu Stegmayer, Rondeau von Ferdinand, „Urteil des Paris“, traves[tiert] von Peschl (?). Die Chori spielten die Parodie recht brav. Vom Theater waren da Koch mit August (?) – welche mich nicht ansahen – , Koberwein, von der Musik Kinsky und Gyrowetz, ich war meistens mit Kridl, Michel, Seyfried. Erst gegen 10 h begann die Musik, um 1 h wurde serviert, da spielte Müller seine Taschenkünste. Um 2 h gingen wir nach Haus. Band 08 (VIII.), Seite 180v
7358 1817 9 22 Ein schöner Tag Im Burgtheater „Leichter Sinn“, im Kärntnertor-Theater „Schatzgräber“, „Sonnenfest“, im Theater an der Wien „Bayard“. Früh zum Grafen, mit ihm und den Handwerkern in das Harrachische Haus. Dem Jungmann gab ich die 853 fl. Strafe, weil ich neuerdings gemahnt wurde. Therese legte sich wegen Kopfschmerzen. Ich ging sehr ernst herum, suchte Gesellschaft. August ist noch hier. Sah Widtmanns Brükkenbau über den Stadtgraben und Wien an. Abends ins Kärntnertor-Theater, traf da Streitfort. Kurs 309 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 180v
7359 1817 9 23 Wie gestern. Im Burgtheater „Findling“, „Deutsche Kleinstädter“. Im Kärntnertor-Theater „Camilla“, mit Mad. Lembert vom Stuttgarter Theater; ihr Mann ist Schauspieler. Im Theater an der Wien Heurteurs Einnahme, „Wallenstein“ nach Schiller, in 5 Akten eingerichtet. Früh kam Mühlhofer, dem lieh ich 500 fl. auf 4 Monate. Zum Grafen, Dav[ria ?], in No. 391, kassierte 30.000 fl ein. Richart speiste mit uns, große Kaffeegesellschaft. Jeanettl ging mit Therese und Weber in den Garten, Wohlfarth ließ sie abholen. Ich zu Vladár, ins Kärntnertor-Theater, fand Hoffmann bei Wohlfarth. Die Lembert gefiel, hat eine schöne Stimme, aber ohne großen Umfang; wurde gerufen und sprach „Ihr Beifall ist mein Ziel, Ihre Zufriedenheit mein Stolz.“ Ich war bei Wohlfarth beim Souper. Kurs 308 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 181r
7360 1817 9 24 Neblig, nach Mittag Regen, abends wieder Regengüsse. Im Burgtheater „Leichter Sinn“, im Kärntnertor-Theater „Zwei Geizige“, „Toilette des Alkibiades“, im Theater an der Wien „Wallenstein“. Der Graf jagt in Ebergassing. Früh arbeitete ich zu Haus, in No. 391, später in die Türnitzer Glasniederlage, zu Reimann. Mittags speisten Kridl und Wohlfarth da, Therese fuhr nach Tische in den Garten, die Wohlfarth kam mit Tony. Wir fuhren nach Grinzing. In Döbling überraschte uns ein Platzregen, der uns nötigte, bei Schießls Schwager in Grinzing Unterstand zu suchen. Nach dem Regen in die Stadt, sahen Behsels und Widtmanns Brückenbau und Durchbruch durch die Festungswerke. Dann ins Kärntnertor-Theater, soupierte mit Hoffmann. Band 08 (VIII.), Seite 181r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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