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Anzeige von 6791 - 6795 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
6791 1816 3 4 Kalt, trüb, nach Mittag Regen. Im Burgtheater „Minna von Barnhelm“, im Kärntnertor-Theater „Fehlgeschossen“, dann Musikstücke und 3 mimische Tableaux, „Vermählung des Achilles mit Polyxena“, „Alexanders Mut“ und „Raub der Europa“, von Aumer, Musik von Gyrowetz. Im Theater an der Wien „Putzsucht“. Um 9 h machte ich mich aus dem Bett und ging seit 8 Tagen wieder zum ersten Mal zum Grafen. Ich fuhr zu Biedermann, Bertoli, kaufte 12 Ellen Börtel für die Frau, 30 fl. Sprach Hoffmann, Kridl empfahl ich an Beck, der den Kontrakt mit dem Apotheker Schieß (?) schließt. Mittags speiste Welker da, nach Tische änderte er die Lichteln zum Schneeberg und Liechtenstein-Palais. Nach Mittag zu Haus, abends ins Kärntnertor-Theater, Loge, fand Gesellschaft, Jungmann, Richart, Abends zu Demer, wohin auch Jungmann, Richart kamen; mit Jungmann zum Tax (?) soupieren. . Band 08 (VIII.), Seite 94r
6792 1816 3 5 Trüb, gefroren, mittags ein paar Stunden heiter, abends Nebel, etwas Regen. Im Burgtheater „Axel und Walburg“, wegen Seidler „Schweizer Familie“, im Kärntnertor-Theater „Helene“ im Theater an der Wien „Schatzgräber“ und dann zum 1. Mal „Die Wäschermädchen“ von Fried[rich] Horschelt, Musik von Kinsky, Dekor von Rocker (?). Zum Grafen, mit Balassa zu tun, nachher zum Lazar Biedermann um 17.000 fl.. Später zu Dermer, mittags allein. Nach Mittag mit Huber zur Moser, zum Plattierer Mayerhofer, zu Peter. Den Abend blieb ich zu Haus, Richart, Jungmann, Hoffmann kamen. Band 08 (VIII.), Seite 94r
6793 1816 3 6 Trüb. Im Burgtheater „Edukationsrat“, „Rehbock“, im Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier, „Übelgehütetes Mädchen“ mit Van der Berg statt Rainoldi. Im Theater an der Wien „Aschenbrödel“, Minetti als Clorinde. Früh zum Grafen. Dem Schießl brachte ich 1 Stück Anguin (?) zu 18 fl. und lud ihn für morgen zum Speisen, dann bei Scheiger, Rohrweck und Geissler, ihr und dem Corda (?) schenkte ich 5-Kreuzer-Stücke in Silbermünze Jungmann ist unser Gast, nach Tische kamen Jeanettl und Richart. Ich blieb bis gegen 6 h zu Haus, suchte Gesellschaft und war im Kärntnertor-Theater. Ich hörte von Joël und Michel, dass die Minetti distoniert, schlecht gespielt, ausgesehen und völlig missfallen habe. Im Kärntnertor-Theater fiel die Theod[ora] Aumer vom Schemel, Rozier glitschte über das Stroh und fiel auch. Das Ballett ist zu alt und macht nichts mehr. Die Theod[ora] und Rozier wurden gerufen. Der Flaschenhändler Dapra kündigte sein Gewölbe auf. Der Kurs 330 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 94r
6794 1816 3 7 Nebel. Im Burgtheater „Portrait der Mutter“, im Kärntnertor-Theater „Fidelio“, im Theater an der Wien der 2. Teil von „Hausgesinde“, dann das neue Divertissement „Wäschermädchen“ von Horschelt, welches sehr gefiel. Den Vormittag beim Grafen, ewiger Zwist zwischen ihm und Vinzenz, die Keglevich ist hier. Schießl, LaRoche und Welker speisten auf einen Kalbsschlögel da. Nach Mittag nach Dreihaus und Braunhirschengrund in eine Borten- und Savonneriefabrik. Der letztere Mann hat nur 2 Teppiche, welche klein sind und für 450 fl. hält, verfertigt neu nichts mehr, weil man nichts abkauft. Bei Adler, ins Theater an der Wien, fand Gewey und an dem Divertissement sehr viel Vergnügen. Der Kurs ist schon wieder 340 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 94r
6795 1816 3 8 Stürmisch, trüb, nach Mittag Regen. Im Burgtheater „Ideal“ von Kurländer, „Medea“, im Kärntnertor-Theater „Ostade“, dann „Übelgehütetes Mädchen“, im Theater an der Wien „Putzsucht“. Den Vormittag beim Grafen, Keglevich, kam mit Peter zusammen. Dem Rohrweck schickte ich 2 Forellen. Mittags allein, nach Mittag fuhr ich mit Schickh, Bernard (?) zu Reimann, Danninger, zum Spittelberg, in die Porzellanfabrik, brachte dem Dietschy Tokajer und stieg beim Kärntnertor-Theater ab, wo ich auch der Gesellschaft wegen blieb. Heute wurden 2 Eimer roter Simontornaer abgezogen. Band 08 (VIII.), Seite 94r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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