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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
48 1797 9 14 Mit Kárner in Wien, ließen uns beide einen Zahn ausnehmen. Abends in Geschäften in Penzing beim Herrn v. Mayer vom Fürsten Paar, dann besuchte ich die Königstein. Von der Katrin erfuhr ich eine Erklärung, die so großmütig wie originell ist. Band 01 (I.), Seite 4r
97 1797 11 14 Kaufte mir blaues Tuch, Drap zu Frack, Gehstock, dann Gilet, ein Uhrbandl mit Schlüssel und Stöckel, Knöpfe und mehr Kleinigkeiten, expedierte und bezahlte meine Geschäftssachen und soupierte beim Brandl Nach Mittag 4 h fuhr ich mit der Taschner (?) Pepi nach Eisenstadt zurück. In Ebreichsdorf soupierten wir und wurden elend bedient. Band 01 (I.), Seite 9v
127 1797 12 14 Ich arbeitete stets zu Hause. Abends war ich bei der Gassmann, der Reine und bei meinem lieben v. Kárner. Bei diesem blieb ich bis 10 h, dann fuhr ich mit dem Stallmeister nach Hause. Heute war große Reitschul und Frühstück. Der Fürst und viele Cavaliers unterhielten sich von 11 h bis gegen 2 h mittags. Heute bekam [ich] meinen kleinen niedlichen Tisch, der mir besonders gefällt. Bei den Gassmannischen wurde viel von ihrer Sommerreise nach Eisenstadt, vom Landleben und vom Theater gesprochen, auch war der Baron Quarin auf Besuch da, mit welchem ebenfalls ein Weilchen geschwätzt wurde. Band 01 (I.), Seite 12r
158 1798 1 14 Früh arbeitete ich, dann fuhr ich zum Fürsten wegen Unterschreiben, besuchte v. Kárner und Seitz und schlich dann mit selbem auf dem Kohlmarkt herum. Speiste mit den Gassmannischen und fuhr mit selben über die Tabor-Brücke nach Klein-Maria Taferl, gingen in die Dorfschenke, dann in die Kirche, dann zurück ins Wirtshaus, aßen Würste, tranken Wein und fuhren dann wieder nach Hause. Ich begleitete sie ins Nationaltheater, ging dann ins Kärntnertor-Theater, wo man „Er mengt sich in alles“ und das Ballett „Die unerwartete Zurückkunft“ gab. Beim Nachhause fahren umwölkte das Begegnen des Fürsten auf dem Graben meine ganz frohe Stirn etwas. Nach dem Theater schrieb ich meinem Bruder, schickte ihm Wäsche und Messer, dann dem Winkler (?) und dem Schaffer (?) Fuchs. In der Redoute waren 1330 Menschen, worunter 649 frei. Band 01 (I.), Seite 16v
190 1798 2 14 Heute arbeitete ich ruhig und sehr fleißig. Mittags aß ich bei Brandl. Abends besuchte ich Herrn v. Karner, welcher Sophie bis Wimpassing begleitete und erst in der Nacht zurückkehrte. Von diesem Menschenfreunde erfuhr ich die Bestätigung, dass ich mit meinem Gehalt in meiner vorigen Aktivität bleibe. Wie innig ich ihm für diese väterliche Wohltat, und dem besten Fürsten für so viel Gnade danke, kann ich nur fühlen. Klimbke besuchte ich diesen Abend auch und kaufte 6 Stück Tücheln für 15 fl. von einer sächsischen Fabrik, die sehr artig sind. Ich begegnete Therese, Ninna und Agnes und ging mit selben auf die Bastei spazieren; Therese und ich schwätzten sehr viel von der Einrichtung unseres Hauswesens und unterhielten uns sehr angenehm. Alle zusammen gingen wir ins Burgtheater, wo ein Lustspiel von Lippert „Keiner ist, was er scheint“ zum ersten Mal gegeben wurde. Es ist ein alltägliches Intrigenstück ohne Interesse. Nach dem Theater begleiteten ich und Mayer (?) die Gassmannischen nach Hause und ich ging auch gleich nach Hause. Band 01 (I.), Seite 22r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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