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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
4941 1811 2 11 Stinkender Nebel, schlechtes, schmutziges Wette, Kot zum Versinken. Im Burgtheater „Dienstpflicht“, Schmidt als junger Dallmann. Im Kärntnertor-Theater „Vestalin“, im Theater an der Wien „Agnes Bernauer“ mit Mlle. Reimers (?). Am Vormittag beim Grafen, mittags allein. Mit Högler hatte ich wegen verschiedener Ideen und Zeichnungen zu tun. Ein wenig ruhte ich. Nach Mittag wurden die Zimmertüren drapiert, und alles zur Optik arrangiert, Schießls Optik dem Quarin gezeigt. Der Graf gab mir 4 Dutzend verschiedene Gläser, Menischer (?) und Wermut. Ich illuminierte das Quartier, um 7 h kamen Kárner, Quarin mit Phillebois und blieben bis 10 h. Sie unterhielten sich recht gut, die Optik, das Quartier, das kleine Souper behagten ihnen sehr. Band 07 (VII.), Seite 49r
4942 1811 2 12 Des Kaisers Geburtstag, düsteres Wetter. Im Burgtheater „Verbannter Amor“, im Kärntnertor-Theater „Zwei Posten“, im Theater an der Wien „Richard Löwenherz“. Ball beim Römischen Kaiser, weswegen ich dem Eppinger schrieb und 3 Billetts verlangte. Am Vormittag beim Grafen, Porzellanfabrik, Geissler, Therese gab ihre Lektionen. Mittags allein, unter Mittag wurde an der Donau in das Eis kanoniert. Die Richart liegt wieder im Fieber. Nach Mittag zu Haus, Ullmann und Jeanette kamen, zusammen hatten wir Spaß wegen Marie und Absagung des Balls bei Hofbauer. Abends zur Probe von „Bürgerglück“ bei Reich, dann zum Römischen Kaiser. Natzl kam nach, Nitschner ging gleich mit. Wir fanden Hölbling und Aichen (?) und blieben bis 2 h. Band 07 (VII.), Seite 49r
4943 1811 2 13 Heiter, doch unmäßiger Kot. Im Burgtheater „Alkade von Molorido“, im Kärntnertor-Theater „Zugemauertes Fenster“, „Paul und Rosette“, im Theater an der Wien „Marg[arethe] von Anjou“. Am Vormittag beim Grafen, Keglevich, Theaterkasse. Peter war bei uns, mittags allein mit der Marie. Nach Mittag zu Reimann, Hölbling, plauderte mit Aichen (?). Nach Tisch kam Ullmann, dann gab’s Spektakel, ein Bedienter, Freyberger, ließ die Mutter der Sepherl wegen schuldigen 34 fl. ins Polizeihaus setzen. Dem Buchbinder gab ich 1, der Lavotta 2 Redoutebilletts. Abends zur Richart, ins Burgtheater, sah idie Lampe von 12 argantischen Lichtern, welche mir nicht gefiel, auch zu wenig Licht macht. Nach 8 h ins Bett. Band 07 (VII.), Seite 49r
4944 1811 2 14 Sehr stürmisch. Im Burgtheater „Johanna von Montfaucon“, im Kärntnertor-Theater „Waisenhaus“, im Theater an der Wien Stegmayrs Einnahme, zum 1. Mal „Pumpernickel“ 3.Teil „Der Hochzeitstag“, Quodlibet in 3 Akten. Früh zum Grafen, wo ich den ganzen Vormittag bis 2 h war. Therese gab ihre Lektionen. Mittags allein, am Nachmittag hielten Nitschner und Goldmann ihre Schäferstunde. Richart schickte uns Krapfen. Ich arbeitete, ging zu Jungmann, mit Therese, Nitschner und Goldmann ins Theater an der Wien, die Fenikel (?) war neben uns. Das Ganze war sehr schlecht, wurde ausgezischt, und Stegmayer vorgerufen, um ihm zu zischen. Er sprach „Nehmens den Willen fürs Werk, ein Schelm tut mehr als er kann.“. Band 07 (VII.), Seite 49v
4945 1811 2 15 Schnee, stürmisch. Im Burgtheater „Ring“, Roose als Klingsberg, Kuditsch (?) als Selting. Im Kärntnertor-Theater „Milton“, „Zwei Nebenbuhlerinnen“, im Theater an der Wien „Pumpernickels Hochzeitstag“. Am Vormittag beim Grafen, mittags in Peters Gesellschaft. Therese gab ihre Lektionen. Nachmittags zu Fekete, Lubomirska. Abends ins Burgtheater, unterhielt mich wenig, Josephine mit Rosal[ie] waren darin. Band 07 (VII.), Seite 49v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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