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Anzeige von 4926 - 4930 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
4926 1811 1 27 Auseerordentliche Kälte. Im Burgtheater „Barbarei und Größe“, im Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier“, „Paul und Rosette“, im Theater an der Wien „Junge Zigeunerin“. Den Vormittag beim Grafen, Keglevich’s Consilium. Er ist nicht schlimmer, und erkannte mich allein. Bei Richart kam ich mit Ullmann zusammen und wir fuhren zusammen zu Nitschner. Vorher war ich bei Kárner und persuadierte Kárner und Seitz, hinaus zu unserem 2. Spektakel zu Nitschner zu kommen. Beim Essen waren 19 Personen, beide Goldmann, Koffler, Pfennigbauer (?), Peter, Jungmann. Ullmann. Nachher rangierten wir das Theater. Die Zimmerwand wurde weggeworfen, das Theater macht sich sehr gut. Wir hatten ein sehr gewähltes Publikum, Kusenits, Seitz mit Anhang, Geissler in Rauchmillers (?) Gesellschaft, Schidraschitzky (?), Hölbling (?), Bauer, Arnsteiner; es war sehr voll. Josephine und Rosalie blieben noch nachher. Ich fuhr mit Ullmann und Arnst[einer] in die Redoute, blieb bis 2 h, unterhielt mich so ziemlich. Band 07 (VII.), Seite 48r
4927 1811 1 28 Kalt, Im Burgtheater „Wald bei Hermannstadt“, im Kärntnertor-Theater „Sargines“, im Theater an der Wien „Junge Zigeunerin“. Um 8 h zum Grafen, um 9 h zum Consilium beim Keglevich, welcher heute nicht schlimmer, wenigstens dem Schein nach besser ist. Mittags waren Schießl und Riedl unsere Gäste, ersterer arbeitete noch an meiner Optik, der Kurtine. Ich fuhr mit Riedl zu Rottensteiner und Wallner, bei Hölbling einen Augenblick. Dann zur Leseprobe von „Evakathel“ bei Peck. Um 10 h im Bett. Band 07 (VII.), Seite 48r
4928 1811 1 29 Kalt. Im Burgtheater „Sorgen ohne Not und Not ohne Sorgen“, Im Kärntnertor-Theater „Zugemauertes Fenster“, Ballett „Fassbinder“, im Theater an der Wien „Rochus Pumpernickel“. Um 8 h zum Grafen, Kárner, um 9 h war ich beim Consilium bei Keglevich, er war sehr schwach. Später war ich wieder da, und 3 Mal bei Kernhofer, einen Augenblick nur in Geisslers Gesellschaft. Um 2 h kam ich zum Speisen, Riedl, Wallner, Jeanettl waren da. Um 3 h mit Schießl zu Nitschner, massen das Theater wegen „Medea“ ab. Fuhren zum Blechernen Turm wegen der Optik. Die äußere Verzierung ist sehr düster, im ägyptischen Stil. Die 5 Vorstellungen – der Wasserfall und einige Figuren ausgenommen – befriedigten mich nicht, am allerwenigsten das Bombardement von Belgrad. Verschaffte dem Reisinger zum 64. Geburtstag 4 Bouteillen Tokajer und 3 Bouteillen Champagner und schickte selbe zum Souper. Um ½ 7 h zum Grafen, fand die Keglevich, Cavriani, Starhemberg und Batthyány. Um ½ 8 h Tod des Franz Keglevich de Buzin im 31. Lebensjahr. So polternd sein Leben war, so ruhig und sanft war sein Tod. Im Augenblick wo er starb, fuhren der Graf und ich zu ihm. Ich blieb bis 9 h, machte mit Gyurkovits verschiedene Anstalten zur Außetzung, Begräbnis, suchte im Burgtheater den Baptist Wallishauser wegen Partezetteln, dann matt und sehr abgespannt nach Haus. Band 07 (VII.), Seite 48r
4929 1811 1 30 Strenge Kälte. Keglevich wird heute im Tafelzimmer ausgesetzt und morgen nach Tapolcsány abgeführt: Sehr früh zum Grafen, um Anstalten zur Leiche und Partezetteln zu machen. War einen Augenblick bei Geissler in Gesellschaft, um 3 h kam ich erst zum Speisen. Nach Mittag zu Haus, zum Grafen, besorgte die Verteilung der Partezetteln. Abends Probe zur „Evakathel“, dann wurde geschmaust Band 07 (VII.), Seite 48r
4930 1811 1 31 Im Burgtheater „Eduard in Schottland“, „Zerstreute“, im Kärntnertor-Theater „Ostade“, „Eigens[inniges] Landmädchen“, im Theater an der Wien „Käthchen von Heilbronn“. Einsegnung des Franz Keglevich. Am Vormittag beim Grafen, dann ins Diana-Bad. Mittags waren Reich und Pfennigbauer unsere Gäste. Nach Mittag kam Wisenfeld, die Bauer. Ich zum Hitzinger wegen unserer Stockuhr, sprach Beneke, Karilla, kam in Compagnie. Machte noch einen kleinen Besuch bei der Josephine, die sich Sonntags bei Nitschner sehr unterhielten; zeitlich ins Bett. Band 07 (VII.), Seite 48r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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