Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [992]

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Windig. Frühstückte bei Walther, wohin auch Geyersperg kam, welcher nachher wegen Bestätigung der Dekrete zu Dietrichstein ging. Verleumderische Buben wagten es, beim Grafen meinen guten Namen anzutasten. Ich ging zum Grafen selbst ins Bureau, erklärte ihm alles, und forderte ihn auf, mir die Buben zu nennen. Er versicherte mich, dass er von allem nichts glaube und nichts unternehmen werde, was meinem guten Rufe auch nur in der Entfernung nachteilig sein könnte. Dies sagte ich auch dem Pauer und Geyersperg; ganz beunruhigte mich dieser Schurkenstreich. Mittags aß ich mit Walther in seinem Kosthaus. Nach Mittag ging ich zum Bauer, welcher bei Richard und Dietrichstein war; dieser versicherte mir, dass morgen die Ankündigung sicher durch die Zeitung bekannt gemacht wird, dass der Ausschuss nach der Äußerung des Dietrichstein gleich zusammen berufen werde und dass selber mich einstimmig wieder als Kassier bestätigt. Ich schrieb dem Grafen nach Ács und bat ihn um eine Empfehlung an den Grafen Dietrichstein, und gab ihm zugleich einen Wink von den Schurkereien, welche man gegen mich anzettelte. Abends ging ich ins Burgtheater. Man gab zum ersten Male „Ein trübes Wölkchen am Ehestandshimmel“, Lustspiel in drei Akten; gefiel wenig. Theresen erzählte ich alle diese Streiche, sie ärgerte sich mit mir. Nach dem Theater begleitete ich sie nach Hause. Albert schrieb, dass wir morgen nach Klosterneuburg fahren sollten.
Band 02 (II.), Seite 79v
25.04.1800
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