Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [9868]

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Wie gestern; nach Mittag war die Hitze sehr drückend, schwül, abends Blitze und kleiner Regen. Im Burgtheater „Hass allen Weibern“, „Schloss Limburg“, im Kärntnertor-Theater zum 1. Mal „Adelina“, in 2 Akten von Generali, dann „L’ inganno felice“ von Rossini, im Theater an der Wien „Studentenwirtschaft“ und – so wahr Gott – Wurm zum letzten Mal in „Schneider und Sänger“. Vor Mittag arbeitete ich zu Haus, zur kranken Richart und zu Schmirer, dankte ersterer. Sah die Arbeiten am nun geschlossenen Burgtor. Mittags zum Abschied von Wurm mit Thomershausen, Reimann, sie, Kridl, Koch, Wohlfarth, Schießl, Karner, Lembert. Zum Kaffee kamen Schmirer mit Minna, Etzelt, Werner. Wurm machte uns den Schmiedgesellen aus „Morgensegen“, mehr „Einschlafende in der Predigt“, „Der beschissene Pfarrer“, „Nichts und etwas“ von Castelli, „Stieglitz“ etc. und war sehr bei Humor. Um ½ 6 h empfahl sich alles, ich allein ging in den Garten. Die Söhne Reimanns, Csiba und Betsély kamen. Mit Swoboda deliberierte ich wegen fernerem Abgraben und Setzen von Barrierestöcken; schenkte ihm eine Pfeife. Um 8 h ins Theater an der Wien, nicht voll. Grüsste Wurm auf der Bühne, dann ins Kärntnertor-Theater, „Adelina“ gefiel nicht; „L’ inganno felice“ besser; nicht voll. Zampis begleitete mich; sprachen viel von Duport, Saphir klagte mir, dass ihn die Polizei durchaus nicht dulde. Ich gab ihm den Rat, zum Erzbischof zu gehen.
Band 10 (X.), Seite 142v
18.08.1824
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