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Fahrt über Persenbeug, Emmersdorf nach Stein. Schöner Tag. Wir zahlten 7 fl. Um 6 h gingen wir durch das Städtchen; passierten den Weg hart an der Donau. Sahen den Strudel mit dem Felsen mitten in der Donau, auf welchem hoch empor ein Kreuz ragt. Röser versichert, der Felsen sei gefährlich zu ersteigen. Links der Hössgang. Gegen 8 h beim Wirbel, auf der Insel die Ruine Haustein, mehr oben jenseits das Schloss Werfenstein. Auf der Ruine Statue des Hl. Johann. Bei Sarmingstein der alte, bei Ysper der neue Rechen. Um 9 h in Persenbeug, gegenüber das schöne Schloss Donaudorf, des Hohenzollern, wo die elegante Yacht den Ehz. Carl zur Überfahrt erwartete. Das kaiserliche Schloss ist bedeutend groß, die Kapelle in Form eines Kreuzes; eine sehr bequeme Brücke vereinigt das Schloss mit dem Garten. Der Kaiser war eben in Roregg. Wir sahen die kleine Marktkirche, gegenüber Ybbs; aßen Kalbsschnitzel beim schwer kranken Fleischhauer. Hier nahm unser guter Röser Abschied, dann mit ihm noch auf unser Glück, zahlten 2 ½ fl. Um 10 h weg, eine Stunde Marbach, vis-à-vis das alte Kloster Säusenstein. Von Marbach nach Eberndorf – wo wir auf der Straße sehr schwer einem Schiffszug ausweichen mussten – ist der Weg sehr gefährlich. In dem armen Eberndorf lasen wir an einem Hause: „Treu und Glauben haben sich zu Grabe gelegt. Nur wenn diese auferstehen, wird’s uns wieder besser gehen“. In Weitenegg dasselbe; gingen zu Fuß bis gegen Emmersdorf, bewunderten das kleine kaiserliche Schloss Luberegg, ganz par terre, nur ein Salon oben. Assen im Bären Hähnel, 2 fl.; gegenüber das renovierte Schloss Schönbühel und Servitenkloster. Um 4 h brach uns die Stange; gingen bis Aggsbach. Der Schmied des Schiffmeisters Wiener jenseits der Donau reparierte selbe, und um 6 h ging’s weiter, gegen Spitz, kleiner Markt. Da mussten wir aussteigen, weil die Steinbrecher zum Wasserbau ihre gebrochenen Stücke ausladen und in die Plätten führen; der Weg war unglaublich schlecht. Bei St. Michael führt die Straße über einen Felsen, welcher ganz in die Donau hangt, nur wagenbreit ist. Die einbrechende Nacht zwang uns, um ½ 9 h in Weissenkirchen – eine Portion Städtchen – zu übernachten und im Löwen einzukehren.
Band 10 (X.), Seite 141r
12.08.1824
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