Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [9860]

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1824
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In Linz; trüb. Früh schrieb ich mein Tagebuch, der Therese einige Zeilen. Frühstückten mit Gned. Mein guter Röser versorgt uns vortrefflich. Gingen herum, besuchten Ruthner, den Prälaten Arneth, seinen Bruder, fuhr zu seinen Eltern, Braumeister in Leopoldschlag; mit Arneth sprach ich von der Gefälligkeit des Dechant Mayer und Jüngern (?), von Blumauer. Röser führte Andres zum Apotheker Vielgut, welcher ihm vom Verkauf der Apotheke in Kremsmünster sprach. Mittags mit Röser und Gned im Hagenstöckl, gut für 1 ½ fl., zahlten 9 fl. Waren beim Uhrmacher Seitz; seine Frau, früher schon mit einem Juden in Kopenhagen verheiratet, entfloh als Mme. Reimers. Er lieh mir 2 Zeichnungen von der Veste Schaunberg. Den größten Teil des Nachmittags in Festorazzis Kaffeehaus, wegen öfteren Regengüssen. Sahen die neue, nicht sehr gelungene Aufstellung der Kuppel auf dem Pfarrturm. Spielte mit Röser 3 Partien. Im Theater „Welche ist die Braut ?“, zum Erstaunen gelungen, besonders die ältliche Mlle. Heil als Marie, Mlle. Wagner als Mutter; die Gesellschaft im 3. Akt war elegant, Pellet ließ sie Gefrorenes kosten. Im Theater traf ich Funke (?), im Steuerdepot angestellt; seine Frau eine Lissl. Er wies mir neben seiner Platz an und nötigte mich, nach dem Theater seine Wohnung in Duftschmids Haus und schöne Bildergalerie im Fluge zu sehen. Auf den Schlossberg; nach dem Regen schöner Mondabend. Um 11 h ins Bett.
Band 10 (X.), Seite 140v
10.08.1824
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