Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [984]

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Feier des Aufgebots; ein schöner, heiterer Tag. Mir ist gar nicht wohl. Früh arbeitete ich, dann sah ich die biederen Söhne Österreichs geziert mit des Landesvaters Dank aufziehen, so herzhaft, wie selbe vor 3 Jahren für Religion, Fürst und Vaterland ausgezogen sind. Zum Grafen; er machte mir das große Zutrauen und übertrug mir das Arrangement aller seiner Schriften. Bis 12 h arbeitete ich bei ihm, dann ging ich auf den Graben, sah den Rückzug der Bürgercorps; kam mit Scheiger zusammen; wir unterhielten uns und hatten unseren Scherz über die Corps. Klingmann begegnete ich, mit diesem ging ich speisen; das Diner wurde mir aber durch den Lärm der Dienstmagd verbittert. Nach Mittag war ich beim Grafen, später besuchte ich Therese. Abends führte ich meine Mutter und die Hitzinger ins Kärntnertor-Theater, „Schreiner“ und Pas de deux mit Engel und Moser von Berlin. Gegen Ende des Balletts ging ich auf’s Theater, um mit Therese zu sprechen, welche in der Oper sehr viel husten musste; und auf morgen wurde wieder „Soliman“ angesagt ! Nach dem Theater machte ich wieder einen Besuch bei meinem Hausherrn; dann ins Bett.
Band 02 (II.), Seite 78v
17.04.1800
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