Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [983]

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1800
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Vormittag beim Grafen, der gestern ankam; dann bei Brandmayer und Barany. Um 11 h ging ich in die Theaterkanzlei, da kam Charles mit einem Billett von Nina zu mir, worin sie mir Alberts Lage und Krankheit sehr gefährlich schilderte, dass sie nach Mittag mit der Maurer nach Klosterneuburg fahren und ich ihn sehen sollte; zu dem Ende sollte ich gleich mit ihnen fahren. Ich ließ bei Kampf, wo ich mittags geladen war, absagen und ging um 12 h zu Theresen. Nina war noch in der Probe und wir aßen erst gegen 1 h. Um 2 h kam die Maurer mit dem Wagen und wir fuhren bei einem schönen Tag nach Klosterneuburg. Allein ging ich ins Stift und fand Albert nicht einmal im Zimmer; er kam eben vom Billard. Ich sagte ihm, ich wäre mit meinen Hausleuten hier, und wenn er sie sehen wollte, solle er mich in den Hof hinab begleiten. Dies geschah und angenehm wurde er durch die Gesellschaft überrascht. Er führte uns zum Kämmerer – recht ein angenehmer Geistlicher – da wurde gejausnet, der Doktor Tassara gerufen, der Albert verschrieb und alle möglichen Pflichten zur Erhaltung seiner Gesundheit empfahl. In Begleitung mehrerer Geistlicher gingen wir ins Dechantsgärtchen; bis 7 h blieben wir da, dann wurde zurückgefahren. Ich begleitete Therese nach Hause, machte noch einen kleinen Besuch bei meinem Hausherrn und ging dann ins Bett; mein Halsweh verstärkte sich.
Band 02 (II.), Seite 78r
16.04.1800
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