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Ein angenehmer Tag, der Abend war kühl. Im Burgtheater „Pagenstreiche“, im Kärntnertor-Theater „Gefangene“, „Psyche“, im Theater an der Wien „Hedwig“ mit Lindner“, „Fee und Harlekin. Der Graf reist nach Preßburg. Zu Haus, nach ½ 12 h Vermählung der Tochter des Iden mit Zweigel, viel Eleganz. Mittags bei Wohlfarth mit Architekt Koch, Kridl, Neumann und LeBleu, gaben Erdbeereis. Mein Bild von Ranftl findet keinen Beifall. Therese nahm mit Krieghammer von der Hofrätin Martin Abschied. Ich ging herum, dann mit Therese zum Speisen und gleich nachher in den Garten. Minna brachte einen Brief der Jeanettl vom 23. aus Berlin, worin sie ihre Zufriedenheit äußert. Große Gesellschaft; Gruber (?) blieb wegen geschwollener Backe weg. Ich stellte Köpfe auf, die gute Fanny warf mir den Pfeil nahe ans rechte Aug, dass das Blut herabfloss und lange nicht gestillt werden konnte. Über eine Stunde stand ich am Brunnen und wusch die Wunde im kalten Wasser. Benedetti und Andres leisteten mir gute Hilfe. Abends verband ich die Wunde mit Bauschen in kaltes Wasser getaucht. Alles war bestürzt; ich forderte alle auf, sich zu unterhalten, es musste fortgehutscht werden. Nach der Jause wurde getanzt. Gegen 9 h verlor sich alles, ich fuhr mit Therese nach Hause.
Band 10 (X.), Seite 131v
30.05.1824
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