Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [976]

976
1800
4
9
Um 8 h kam schon der Arzt und erlaubte mir, heute außer dem Bette bleiben zu dürfen; dann kam Sepherl mit Nachrichten von Therese und fragte mich auch, was ich zu Mittag zu essen wünschte. Den ganzen Vormittag arbeitete ich. Wohl ist mir nicht, noch habe ich einen gewissen dumpfen Kopfschmerz, und Mangel an Appetit; ich habe nicht den geringsten Reiz zum Essen. Nach Mittag schrieb ich meiner Mutter und Pointner. Klimbke besuchte mich ein Viertelstündchen, dann war meine Wenigkeit den ganzen Nachmittag und Abend allein. Meine artige Hausfrau rufte mich zum Souper, welches ich ohne ihre Güte zu beleidigen durchaus nicht abschlagen konnte. Ich aß mit ihnen Suppe, ließ mir Eier weich sieden, welche mir recht gut schmeckten, und blieb bei ihnen bis 10 h. Nach 8 h kam Sepherl mit einem Billett von Therese und brachte mir zugleich Gerstenschleim. Ich schlief gut und ziemlich angenehm.
Band 02 (II.), Seite 77r
09.04.1800
Copyright © 2024 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b