Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [957]

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Vor 6 h arbeitete ich an der Kopierung von Attestaten. Um 7 h ging ich zur Vollendung meiner Arbeit zu Klimbke; dort frühstückte ich. Vollkommen war ich mit meiner Verteidigung zufrieden und recht herzlich dankte ich meinen Freunden für die Mitteilung ihrer Gedanken. Ging dann mit Klimbke zum Grafen Carl. Er las meine Verteidigung, sie war ihm ganz anständig. Beim Gönner war ich lange, doch konnte ich nicht allein mit ihm sprechen. Dann ging ich zum Kampf, ließ mir meine Abfertigung auszahlen. Nachher zu Klimbke; nochmals kopierte ich da meine Verteidigung. Klimbke diktierte mir. Um 2 h ging ich zum Speisen; ich aß mit großem Appetit. Nach Tische machte ich ein Promemoria wegen jener für Schutzbriefe ausgelegten 58 fl.. Begegnete Burgerth; meine ganze Seele empörte sich, den zu sehen und sagte ihm über meine Entlassung derb meine Meinung. Dann ging ich ins Kärntnertor-Theater, „Fiesko“ zu sehen. Sehr voll war es, Barany, Gottlieb und Grünwald waren da. Die Aufführung gefiel nicht sehr; sie hat unendlich verloren. Besonders schleppend, langweilig und ohne Wirkung, in welcher die Deutschen mit so viel Pomp den Herzog befreien und Weinmüller über die Folgen der Revolution eine Rede hielt. Therese und Nina wollten kommen, konnten aber vor Gedränge nicht ins Theater kommen.
Band 02 (II.), Seite 74r
21.03.1800
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