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Ein trüber, windiger Tag. Im Burgtheater „Loch in der Türe“, im Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier“, „Pilger“, im Theater an der Wien „Bettina“. Kridl brachte Toni zum Frühstück. Unsere gute Pepi schlief heute zum letzten Mal bei uns. Wir haben sie so lieb gewonnen, dass uns ihr Übergang zur Schwitzer schmerzlich fällt. Den Vormittag beim Grafen. Dem Kren schenkte Therese eine Dose von Elfenbein. Toni und Pepi führte ich in die Burg, zeigte ihnen die Zimmer der Kaiserin, Prunkzimmer und Rittersaal. Weidmann und Vladár Nanette speisten bei uns. Therese hat wieder Kopfschmerzen, muss sich legen. Nach Mittag mit Toni, Pepi und Weidmann zu Reimann, ließen ihn Golls Instrumente hören, dann in den Garten, sahen alle Partien an, notierten sich die vorzüglichsten Daten. Ritter, Benedetti – welcher mir seine Grablegung Christi gab –, DeVenne, die Reimanischen kamen hinaus. Um 6 h führte ich Toni und Pepi zur Schwitzer. Mich ergriff schwer ihre Trennung, oft fielen sie mir um den Hals. Ich blieb eine Weile, dann zu Reimann, große Gesellschaft; im neuen Magazin wurde getanzt. Um 10 h mit Wohlfarth und Treitschke nach Haus.
Band 10 (X.), Seite 103v
12.10.1823
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