Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [953]

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Früh schrieb ich dem Stessel zum Namensfest und auch in meinen Angelegenheiten. Dann ging ich mit meinem Handbuch zum Siess. Die Untersuchung mit allen Formalitäten dauerte bis ½ 1 h, zum Finale geschah noch im Roten Hause eine Konfrontation wegen dem Schimmel Zwergl, des Paur tückische Bosheit, seine teuflische Sucht, Menschen zu stürzen, brachten mich beinahe aus aller Fassung. Siess und Sekretär Lex, welcher das Protokoll führte, waren unmutig, einen halben Tag so ganz ohne Erfolg zugebracht zu haben, denn bei dieser Untersuchung verprobte (?) sich so wenig wie bei der ersten. Ich konnte zu Mittag gar nichts essen. Therese und Nina putzten sich, um zu Quarin und Oeppinger und gratulieren zu gehen. Zu ersterem begleitete ich sie, dann ging ich ins Kaffeehaus, plauderte mit Klimbke über meine heutige Untersuchung und meine wiederholte Erklärung, nicht nach Eisenstadt zu gehen. Dann ging ich zur Barany, von da zu Klimbke, wo ich Schmirer traf und zusammen ins Burgtheater. Man gab den „Straßenräuber“ und Frankstein debütierte als Van der Mulde; gefiel etwas, schrie aber zu viel, vermutlich, um verstanden zu werden. Nach Ende des Stückes wurde er nicht gerufen. Die Kurz von Klagenfurt sprach meinen Bruder im Theater; nach selbem nach Hause und ins Bett. Ich schlief ziemlich gut.
Band 02 (II.), Seite 73r
17.03.1800
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